1:1 – Ist das meins?

Vis-à-vis mit einem Per­so­nal­trai­ner an sei­ner Fit­ness zu arbei­ten – das klingt je nach Grund­ein­stel­lung ent­we­der ver­lo­ckend oder doch eher abwe­gig. shape UP zeigt auf, für wen das Üben zu zweit tat­säch­lich die pas­sen­de Lösung sein könn­te.

Wer sich beim Fit­ness­sport auf den rein kör­per­li­chen Aspekt fokus­siert, ver­schenkt für gewöhn­lich Poten­zi­al. Denn Trai­ning ist auch ein Hebel, an der Per­sön­lich­keit zu arbei­ten. Der Kör­per folgt dem Geist, und umfas­sen­de Fit­ness zu erlan­gen, schließt den men­ta­len Bereich mit ein. Am Ende bist du dann nicht nur mus­ku­lär gestärkt, son­dern die neu gewon­ne­nen Kräf­te wir­ken auch dar­an mit, zu einem ver­bes­ser­ten Selbst­wert- und Lebens­ge­fühl zu gelan­gen. Für alle, die Fit­ness der­art ambi­tio­niert ange­hen oder zumin­dest nach Erfah­run­gen suchen, die der nor­ma­le Trai­nings­all­tag nicht bie­tet, kann Per­so­nal­trai­ning durch­aus ein The­ma sein. Denn die beschrie­be­nen Wir­kun­gen her­aus­zu­kit­zeln oder Übun­gen zu fin­den, die auf sie ein­zah­len, ist natur­ge­mäß ein­fa­cher, wenn dich jemand unter­stützt, der dei­ne Per­sön­lich­keit und Mög­lich­kei­ten sehr gut ein­schät­zen kann.

Gren­zen der Ent­schei­dungs­frei­heit

Das Bewer­ten von Pro und Kon­tra in Sachen Per­so­nal­trai­ning hängt stark von der eige­nen Situa­ti­on ab. Für man­che ist Üben unter Anwe­sen­heit nicht ein­schätz­ba­rer Fremd­per­so­nen eine der­ma­ßen unbe­que­me Vor­stel­lung, dass nur Sport­ver­zicht, Ein­zel- oder eben Per­so­nal­trai­ning als akzep­ta­ble Alter­na­ti­ven ver­blei­ben. Das betrifft zum einen Per­so­nen, die sich auf­grund ech­ter oder ein­ge­bil­de­ter kör­per­li­cher Nach­tei­le nicht den Bli­cken ande­rer aus­set­zen möch­ten. Und zum ande­ren sol­che, die mit dem „gemei­nen Volk“ nichts zu schaf­fen haben möch­ten. Gera­de unter Stars und Stern­chen ist daher Per­so­nal­trai­ning der Regel­fall. Irgend­wo dazwi­schen tum­meln sich Natu­ren, die sich etwa auf­grund von Krank­heits­ge­schich­ten oder dem Hang zu sozia­ler Abge­schie­den­heit für kaum etwas ande­res als dem Trai­ning mit einer ver­trau­ens­wür­di­gen Bezugs­per­son ent­schei­den mögen. Für die gro­ße Mehr­heit aber gilt: Die Ent­schei­dung für oder gegen Per­so­nal­trai­ning wird größ­ten­teils ratio­nal abge­wägt.

Zeit und Ort

Trai­nie­ren zu Wunsch­zei­ten ist ein häu­fig vor­ge­brach­tes Pro-Argu­ment. Hier soll­test du aller­dings Rea­lis­mus wal­ten las­sen. Grund­sätz­lich unter­schei­den sich die Öff­nungs­zei­ten eines Stu­di­os nicht so sehr von den Ver­füg­bar­kei­ten eines Indi­vi­dual­coa­ches. Zu beach­ten ist aller­dings der höhe­re ver­pflich­ten­de Cha­rak­ter per­sön­lich abge­spro­che­ner Ter­mi­ne. Es fällt leich­ter, mal eben einen Kurs aus­fal­len zu las­sen, als ein ver­ein­bar­tes Date zu can­celn. Wo das Trai­ning letzt­lich statt­fin­det, vari­iert von Fall zu Fall. Vie­le Per­so­nal­trai­ner bie­ten eige­ne Räum­lich­kei­ten und damit auch hoch­wer­ti­ges Equip­ment an. Auch ergän­zen­de Trai­nings­ein­hei­ten im Frei­en sind nicht unüb­lich. Zudem besteht die Mög­lich­keit, dass bei dir daheim geübt wird. Schließ­lich gibt es noch die Vari­an­te, sich im Gym indi­vi­du­ell betreu­en zu las­sen, heißt, einen Wunsch-Coach zu wäh­len und sich zu bevor­zug­ten Ter­mi­nen in der aus­ge­wähl­ten Trai­nings­art zu betä­ti­gen. Mitt­ler­wei­le bie­ten vie­le Fit­ness­stu­di­os die­sen Ser­vice an.

Die Qual der Wahl

Per­so­nal­trai­ner gibt es zwar nicht wie Sand am Meer, aber gera­de in grö­ße­ren Städ­ten ist die Aus­wahl schon recht beacht­lich. Ver­ge­gen­wär­ti­ge dir bei der Suche, dass die Berufs­be­zeich­nung nicht geschützt ist. Das heißt, jeder, dem danach ist, darf als Indi­vi­dual­coach sei­ne Diens­te anbie­ten. Daher ist ein Check der Befä­hi­gung, von ele­men­ta­rer Bedeu­tung. For­mal geeig­ne­te Pro­fis ver­fü­gen in der Regel über eine der fol­gen­den Qua­li­fi­ka­tio­nen: Abschluss als Fit­ness­trai­ner (min­des­tens B‑Lizenz, bes­ser A‑Lizenz oder Aus­bil­dung zum Per­so­nal­trai­ner nach B‑Lizenzierung), Stu­di­en­ab­schluss als Sport­leh­rer, Abschluss als Phy­sio­the­ra­peut, Abschluss als Sport- oder Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­ler.

Neben der fach­li­chen Eig­nung spielt selbst­ver­ständ­lich auch der Cha­rak­ter eine Rol­le. Hier gibt es auf Trai­ner­sei­te natur­ge­mäß die unter­schied­lichs­ten Typen. Da ist vom hoch­sym­pa­thi­schen Kum­pel bis zum selbst­er­nann­ten Über­ex­per­ten alles dabei. Was letzt­lich passt, hängt von dir ab. Denn natür­lich gibt es auch auf Kun­den­sei­te ein brei­tes Spek­trum unter­schied­li­cher Natu­ren. Suchst du nach kla­rer Füh­rung? Oder bist du eher die Chef­rol­le gewöhnt? Das sind nur zwei von vie­len Fra­gen, die ver­deut­li­chen, dass es mit der Wunsch­be­zie­hung nicht ganz so ein­fach ist. Also bit­te aus­rei­chend Zeit in die Recher­che inves­tie­ren. Emp­feh­lun­gen aus dem Bekann­ten­kreis kön­nen hel­fen, was sich aber letzt­lich am meis­ten, aus­zahlt ist es, Online-Infos inter­pre­tie­ren zu kön­nen sowie die „Klas­si­ker“ Lebens­er­fah­rung und Men­schen­kennt­nis. Wie auch immer: Die Wahr­schein­lich­keit für erfolg­rei­ches Trai­ning steigt, je grö­ßer der gegen­sei­ti­ge Respekt von Trai­ner und Trai­nie­ren­dem ist.

Die indi­vi­du­ells­te und somit oft bes­te Lösung

Hat sich ein zuein­an­der pas­sen­des Trai­nings­paar gefun­den, stel­len sich in der Regel bes­se­re und schnel­ler sicht­ba­re Ergeb­nis­se ein, als beim Üben ohne indi­vi­du­ell abge­stimm­te Anlei­tung. Denn die Bezugs­per­son kann auf dei­ne Wün­sche und kör­per­li­chen Bedürf­nis­se gezielt ein­ge­hen: sei es abneh­men, Mus­kel­mas­se auf­bau­en oder ein­fach fit­ter oder gesün­der wer­den. Du bekommst einen 1A auf dich zuge­schnit­te­nen Trai­nings­plan, der recht­zei­tig ange­passt wird – Feh­ler­kor­rek­tur inklu­si­ve. Das Errei­chen der Zie­le gelingt dabei natur­ge­mäß umso bes­ser, je grö­ßer dein Wil­le und Ehr­geiz sind. Sind die­se Eigen­schaf­ten von vorn­her­ein vor­han­den, kann aller­dings auch das her­kömm­li­che Trai­ning in Fit­ness­stu­di­os oder durch Online-Anlei­tung pas­sen. Per­so­nal­trai­ning ist also unter ande­rem immer dann anzu­ra­ten, wenn es beim Eigen­an­trieb hinkt. Ein Per­so­nal­trai­ner erkennt dei­ne Fort­schrit­te bes­ser und fin­det so Ansät­ze, dei­nen Ehr­geiz zu pushen. Umge­kehrt sind Defi­zi­te schnel­ler auf­ge­deckt und Resi­gna­ti­on kann durch Ein­lei­tung von Gegen­maß­nah­men im Keim erstickt wer­den. Dass gute Per­so­nal­trai­ner ihre Kli­en­ten zu den mach­ba­ren Höchst­leis­tun­gen anspor­nen und dabei die Druck­stär­ke indi­vi­du­ell wäh­len, ist Teil des Moti­va­ti­ons­ge­heim­nis­ses. Denn sie wis­sen: Nicht jeder hat das Zeug zum Sport-Ass, aber jedes absol­vier­te Work­out ist ein Mosa­ik­stein­chen auf dem Weg zum maxi­mal Mög­li­chem.

Las sich das jetzt wie Wer­bung fürs 1:1‑Training? Dann sor­ry! Es soll­te natür­lich aus­rei­chend anklin­gen, dass auch mit ande­ren Metho­den sehr gute Ergeb­nis­se zu errei­chen sind. Was passt, hängt allei­ne von dei­ner Per­sön­lich­keit ab. Also, wer bist du?

Abbil­dung: micha­el­jung / shutterstock.com
Quel­le: shape UP 5/2022