Alter – kein Grund krank zu sein

Alter – kein Grund krank zu sein / Foto: Yulai Studio/shutterstockÄlter wer­den ist noch lan­ge kein Grund krank zu sein. Vie­le Beschwer­den, die häu­fig als „nor­ma­le“ Alters­er­schei­nun­gen bezeich­net wer­den, sind in Wahr­heit Ergeb­nis­se eines unge­sun­den Lebens­stils und End­punk­te schlei­chen­der Krank­heits­pro­zes­se. Immer mehr Medi­zi­ner erken­nen: Vor allem Über­ge­wicht und Bewe­gungs­man­gel brin­gen erst die Blut­fett­wer­te in Schief­la­ge und erhö­hen dann das Risi­ko für aller­lei Krank­hei­ten: hoher Blut­druck, Herz­in­farkt, Schlag­an­fall, Dia­be­tes. Dage­gen hilft nur ver­nünf­ti­ge Ernäh­rung, kein Niko­tin, wenig Alko­hol, viel Bewe­gung. Kurz­um: Ab ins Fit­ness­stu­dio.

Dass das Herz im Alter immer schwä­cher und anfäl­li­ger wird, schien lan­ge Zeit unaus­weich­lich zu sein. „Es wird aber immer deut­li­cher, dass man sol­che Alters­er­schei­nun­gen nicht ein­fach hin­neh­men muss“, sagt Pro­fes­sor Dr. med. Ursu­la Mül­ler-Wer­dan von der Ber­li­ner Cha­ri­té. Viel­mehr lägen den schlei­chen­den Alte­rungs­pro­zes­sen und den dann schein­bar unver­mit­telt auf­tre­ten­den Alters­krank­hei­ten ähn­li­che Ent­ste­hungs­me­cha­nis­men zugrun­de.

Für das Herz heißt das: Wer die bekann­ten Risi­ko­fak­to­ren für Herz-Kreis­lauf-Lei­den ver­mei­det, beugt auch einer vor­zei­ti­gen Alte­rung von Herz und Gefä­ßen vor. Die Lis­te der schäd­li­chen Ein­flüs­se, denen es ent­ge­gen­zu­wir­ken gilt, ist heu­te all­ge­mein bekannt und oft wie­der­holt wor­den: Ziga­ret­ten­rauch, Über­ge­wicht und kör­per­li­che Inak­ti­vi­tät zäh­len dabei zu den­je­ni­gen Fak­to­ren, die der Ein­zel­ne ver­mei­den oder gegen die er aktiv vor­ge­hen kann.

Ande­re Risi­ko­fak­to­ren soll­ten früh­zei­tig erkannt und kon­se­quent behan­delt wer­den, um das Herz zu schüt­zen. Dazu zäh­len etwa Dia­be­tes, ein bereits bestehen­der Blut­hoch­druck, chro­ni­sche Ent­zün­dungs­pro­zes­se oder hohe LDL-Cho­le­ste­rin­wer­te.

All die­se Fak­to­ren beein­träch­ti­gen zunächst die Funk­ti­on der Gefäß­wän­de und leis­ten Blut­hoch­druck und Arte­rio­skle­ro­se Vor­schub. „Damit steigt das Risi­ko für ver­schie­de­ne Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, die sich wech­sel­sei­tig bedin­gen und ver­stär­ken kön­nen“, erläu­tert Mül­ler-Wer­dan. Letzt­lich wird dadurch der Herz­mus­kel nicht mehr aus­rei­chend mit Blut ver­sorgt.

Haben sich Herz-Kreis­lauf-Schä­den wie Arte­rio­skle­ro­se, Herz­rhyth­mus­stö­run­gen oder eine Herz­mus­kel­schwä­che erst ein­mal eta­bliert, sind sie in der Regel chro­nisch – ihr Ver­lauf lässt sich dann nur noch ver­lang­sa­men, nicht aber umkeh­ren. „Daher soll­te mög­lichst früh­zei­tig auf einen gesun­den Lebens­stil geach­tet und Risi­ko­fak­to­ren kon­se­quent ver­mie­den wer­den“, betont Pro­fes­sor Dr. med. Cor­nel Sie­ber von der Deut­schen Gesell­schaft für Inne­re Medi­zin.

Längst hat sich her­um­ge­spro­chen, dass es zwei Arten von Alter gibt: das chro­no­lo­gi­sche Alter, gegen das kein Kraut gewach­sen ist, weil kein Mensch die Zeit anhal­ten oder gar zurück­dre­hen kann. Und das bio­lo­gi­sche Alter, das jeder bis zu einem gewis­sen Grad selbst bestim­men kann. Und dem­entspre­chend ist Krank­heit auch immer weni­ger ein unab­wend­ba­res Ereig­nis und Schick­sal, son­dern das Ergeb­nis des eige­nen Lebens­stils.

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