Blut­druck sen­ken: Power statt Pil­le

Blutdruck senken: Power statt Pille / Abbildung: Graf Vishenka, ShutterstockJeder drit­te Erwach­se­ne in Deutsch­land hat einen zu hohen Blut­druck. Die meis­ten sind Fit­ness­muf­fel. Dabei ist Bewe­gungs­man­gel eine der Haupt­ur­sa­chen für „arte­ri­el­le Hyper­to­nie“. Und Trai­ning ist das wich­tigs­te „Medi­ka­ment“ dage­gen. „Wer sich sport­lich betä­tigt, sein Kör­per­ge­wicht kon­trol­liert und auf eine gesun­de Ernäh­rung ach­tet, kann ein bis zwei blut­druck­sen­ken­de Wirk­stof­fe ein­spa­ren“, bestä­tig­te der Kar­dio­lo­ge und Sport­ex­per­te Pro­fes­sor Ketel­hut aus Ber­lin. Wer powert statt Pil­len zu schlu­cken, soll­te vier „Ver­ord­nun­gen“ beson­ders beach­ten.

Wel­ches Trai­ning wirkt am bes­ten?

Aus­dau­er-Akti­vi­tä­ten mit mäßi­ger aber regel­mä­ßi­ger Belas­tung: Cross-Trai­ner, Lauf­band oder Fahr­rad-Ergo­me­ter. Im Fit­ness­stu­dio lässt sich die Belas­tung bes­ser kon­trol­lie­ren, stei­gern oder redu­zie­ren. Weni­ger geeig­net sind Ball­sport­ar­ten mit Wett­kampf­cha­rak­ter wie Ten­nis oder Squash. Frü­her stand auch Kraft­trai­ning auf dem Index. Heu­te wird das Trai­ning mit Gewich­ten bei mode­ra­ter Belas­tung sogar emp­foh­len. Aller­dings: Press­at­mung ver­mei­den!

Wie oft, wie inten­siv trai­nie­ren?

Drei bis fünf Ein­hei­ten pro Woche mit einer Dau­er von min­des­tens 30 Minu­ten soll­ten es schon sein. Anfän­ger soll­ten mit einer Belas­tung von fünf Minu­ten star­ten und sich dann kon­ti­nu­ier­lich stei­gern. Die Inten­si­tät soll­te so gewählt wer­den, dass man sich wäh­rend der Akti­vi­tät noch unter­hal­ten kann. Die alte Faust­for­mel: 180 Puls­schlä­ge pro Minu­ten minus Lebens­al­ter ist über­holt. Wer wenig Zeit hat, darf aber auch ein „hoch­in­ten­si­ves Inter­vall­trai­ning“ absol­vie­ren. Beim HIIT-Trai­ning geht man mit kur­zen Wie­der­ho­lun­gen für ein bis vier Minu­ten an sei­ne Leis­tungs­gren­ze.

Lie­ber ganz oder gar nicht?

Wer die 30 Minu­ten drei- bis fünf­mal pro Woche abso­lut nicht schafft, soll­te auf jeden Fall so viel wie mög­lich machen. Bes­ser weni­ger als gar nichts. Wich­tig, dass man dabei ehr­lich mit sich selbst umgeht. Wie viel „ich kann nicht“ sagt der inne­re Schwei­ne­hund und wie viel kann ich wirk­lich nicht?

Fra­gen Sie Ihren Arzt oder Trai­ner?

In jedem Fit­ness­stu­dio wird vor dem ers­ten Trai­ning eine Ana­mne­se durch­ge­führt und der Blut­druck fest­ge­stellt. Bei außer­ge­wöhn­li­chen Wer­ten rät der Trai­ner ohne­hin zum Arzt­be­such. Wer über 45 Jah­re alt ist, soll­te sich sowie­so erst­mal durch­che­cken las­sen. Wenn jemand bereits medi­ka­men­tös behan­delt wird, soll­te der Arzt mit­ent­schei­den, wann wel­ches Medi­ka­ment abge­setzt wer­den kann.

Neben­wir­kun­gen erwünscht

Power statt Pil­le senkt nicht nur den Blut­druck. Auch Blut­fet­te, Blut­zu­cker und Blut­ge­rin­nung wer­den güns­tig beein­flusst. Trai­ning beugt Osteo­po­ro­se vor, stärkt das Immun­sys­tem und kann lang­fris­tig sogar vor Krebs schüt­zen. „Es gibt kein Medi­ka­ment, das neben der erwünsch­ten Wir­kung zugleich so viel­sei­ti­ge güns­ti­ge Neben­wir­kun­gen hat wie regel­mä­ßi­ges Trai­ning“, ver­si­cher­te Pro­fes­sor Weis­ser auf dem Wis­sen­schaft­li­chen Kon­gress der Deut­schen Hoch­druck­li­ga.

Mehr zum The­ma fin­den Sie in der „shape UP Vita“, dem Gesund­heits­ma­ga­zin der Fit­ness­stu­di­os. Jetzt in vie­len Stu­di­os oder unter www.shapeup-magazin.de.

Abbil­dung: Graf Vis­hen­ka, Shut­ter­stock