Trend­sport Indoor Rowing

Bei der Fra­ge, wel­che Work­outs 2019 beson­ders im Trend lie­gen, wird auch ger­ne das Indoor Rowing genannt. Geschwärmt wird unter ande­rem davon, dass man beim Üben mit dem Ruder­ergo­me­ter etli­che Mus­kel­grup­pen bean­sprucht und jede Men­ge Kalo­rien ver­brennt.

Trendsport Indoor Rowing / Abbildung: wavebreakmedia / shutterstock.com

Ruder­ma­schi­nen sind im Fit­ness­stu­dio eigent­lich seit Ende der 1970er Jah­re Stan­dard, ein Trend­sport­ge­rät waren sie bis­lang eher nicht. Das ändert sich aber vie­ler­orts. Wegen dem gleich­zei­ti­gen Pushen von Kraft, Aus­dau­er und Fett­ver­bren­nung bie­ten immer mehr Stu­di­os spe­zi­el­le Ruder­kur­se an.

Bei dem auf Bei­ne, Rumpf und Arme wir­ken­den Trai­ning ist es für Ein­stei­ger drin­gend ange­ra­ten, fach­män­nisch ein­ge­wie­sen zu wer­den, damit die kor­rek­te Tech­nik erlernt wer­den kann. Beim „Tro­cken­ru­dern“ ist die­se des­halb beson­ders wich­tig, weil sich Feh­ler ein­schlei­chen kön­nen, die auf einem Boot schnel­ler bemerkt wür­den. Nur wer das Gerät tech­nisch sau­ber bedient, erzielt den gewünsch­ten Trai­nings­ef­fekt, beugt Schmer­zen vor und kann sei­ne Leis­tungs­fä­hig­keit dau­er­haft stei­gern.

Bei die­ser zu den effek­tivs­ten Kraft-Aus­dau­er-Sport­ar­ten zäh­len­den Dis­zi­plin pro­fi­tiert die Mus­ku­la­tur aller Kör­per­par­tien. Gefragt sind zugleich kräf­ti­ge, ruhi­ge und gleich­mä­ßi­ge Bewe­gun­gen. In der ers­ten Pha­se des Ganz­kör­per­trai­nings auf der Ruder­ma­schi­ne sind 20 Schlä­ge pro Minu­te bei einer Übungs­län­ge von min­des­tens 15 Minu­ten eine gute Ori­en­tie­rungs­mar­ke.

Die Dau­er kann in den ers­ten andert­halb Mona­ten schritt­wei­se ver­dop­pelt wer­den. Und noch eine Ori­en­tie­rungs­mar­ke: Es emp­fiehlt sich, auf die Ein­hal­tung der maxi­ma­len Herz­fre­quenz (HF max) zu ach­ten. Mit Herz­fre­quenz ist die Anzahl an Herz­schlä­gen pro Minu­te gemeint. In aller Regel sind Puls und Herz­schlag iden­tisch, so dass bei­spiels­wei­se eine Puls­uhr als Mess­ge­rät ver­wen­det wer­den kann. Die ein­fachs­te For­mel zur Berech­nung der maxi­ma­len Herz­fre­quenz lau­tet: HFmax gleich 220 minus Lebens­al­ter.

Beim Ruder­trai­ning sol­len rund 60 bis 80 Pro­zent des Maxi­mums erreicht wer­den, wir befin­den uns damit im leich­ten bis mode­ra­ten Bereich. Im Übri­gen lässt sich die Trai­nings­ge­stal­tung dem gewünsch­ten Ziel anpas­sen. Wenn Sie pri­mär abneh­men möch­ten, üben Sie lie­ber län­ger bei gerin­gem Wider­stand und nied­ri­ger Herz­fre­quenz. Geht es Ihnen mehr um den Mus­kel­auf­bau ist dage­gen eine höhe­re Inten­si­tät anzu­steu­ern.

Die rich­ti­ge Ruder­tech­nik

Kor­rek­tes Rudern bedeu­tet, in einen dyna­mi­schen Bewe­gungs­fluss zu gera­ten. Die Übung beginnt mit einer nied­ri­gen Inten­si­tät. Die Effek­ti­vi­tät der Bewe­gung hängt wie­der­um von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab. Ele­men­tar sind die Sitz­po­si­ti­on und eine zu opti­mie­ren­de Kraft­ver­tei­lung zwi­schen Armen und Bei­nen. Wer zu stark die Bei­ne ein­setzt, ver­schwen­det unter Umstän­den Ener­gie. Ruder­ge­rä­te­her­stel­ler Concept2 ver­rät anhand der fol­gen­den Tabel­le, wie mit dem soge­nann­ten Ruder­schlag die Stan­dard-Bewe­gungs­ein­heit beim Indoor Rowing aus­zu­füh­ren ist.

So banal es klin­gen mag: Wich­tig beim Indoor Rowing ist in der Tat, typi­sche (Anfän­ger-) Feh­ler zu ver­mei­den. Zudem emp­fiehlt es sich, die Übungs­ein­hei­ten mit ande­ren Trai­nings­for­men zu beglei­ten. Die Exper­ten von fitnessrudern.de mach­ten sich über bei­des Gedan­ken.

Typi­sche Feh­ler

Unge­üb­te nei­gen dazu, mit zu viel Kraft und einem zu hohen Wider­stand zu arbei­ten, wobei dann die Län­ge des Ruder­schlags ver­nach­läs­sigt wird. Sie bewe­gen sich viel zu schnell Auf und Ab und kön­nen dabei nicht ihre gesam­te Kör­per­grö­ße aus­nut­zen. Viel effi­zi­en­ter ist, zu ver­su­chen, den Schlag län­ger und lang­sa­mer durch­zu­füh­ren. Ein län­ge­rer Schlag setzt näm­lich mehr Kraft frei. Bei der emp­foh­le­nen minüt­li­chen Schlag­zahl von 20 und einem lan­gen Ruder­schlag kann die Kraft gut in Geschwin­dig­keit über­tra­gen wer­den.

Falsch ist auch die Annah­me, dass beim Gerä­te­rudern die Arm­stär­ke ent­schei­dend ist, letzt­end­lich geben näm­lich die Bei­ne den Aus­schlag. Oft prio­ri­sie­ren Trai­nie­ren­de das Zie­hen mit den Armen und ver­ges­sen dabei, dass mit­hil­fe des Roll­sit­zes und der Bei­ne eine viel grö­ße­re Kraft auf­ge­bracht wer­den kann. Rich­tig wäre: Bei­ne und Hüf­ten lei­ten die Bewe­gung ein und die Arme holen nur noch den fina­len Schwung.

Ver­nach­läs­sigt wer­den oft auch die Sitz­po­si­ti­on und die Aus­rich­tung des Ober­kör­pers. Die Kör­per­hal­tung soll­te nicht zu auf­recht sein, da auch der Rücken für die Kraft­über­tra­gung benö­tigt wird. Wer sich zu weit nach vor­ne oder hin­ten lehnt, ver­liert eini­ges an Kraft. Ide­al ist, in der Rücken­la­ge leicht zurück und in der Aus­la­ge leicht nach vor­ne gelehnt zu sein. So lässt sich die Kraft wäh­rend des Ruder­schlags maxi­mie­ren.

Mit­un­ter ist zu beob­ach­ten, dass der Schlag in der Nähe des Darms oder der Stirn been­det wird. Der Ruder­griff soll­te statt­des­sen zum Kör­per gezo­gen wer­den – dabei ist anzu­stre­ben genau unter den Brust­mus­keln auf Höhe des Brust­beins zu lan­den. Wer anders zieht, ris­kiert Ver­let­zun­gen.

Ergän­zen­des Trai­ning

Um die Leis­tung beim Indoor Rudern zu ver­bes­sern, emp­fiehlt sich ein beglei­ten­des Kraft­trai­ning. Power ist beim Rudern sehr wich­tig, des­we­gen soll­te man auch regel­mä­ßig Knie­beu­ge, Kreuz­he­ben, Bank­drü­cken und Gewicht­he­ben auf dem Zet­tel haben. Die dabei aus­ge­führ­ten Bewe­gun­gen sind dem Ruder­schlag teil­wei­se sehr ähn­lich, so dass sich der erziel­te Kraft­zu­wachs leicht auf die Per­for­mance beim Rudern über­trägt. Eine klas­si­sche Rude­rer­übung ist das Bank­zie­hen, dabei liegt man auf einer Bank mit dem Gesicht nach unten und zieht dann eine Lang­han­tel zur Brust hoch.

Vor­aus­set­zung für eine effi­zi­en­te Ruder­tech­nik ist auch ein star­ker Rumpf – hier geht es also um Brust, Bauch, Rücken und Becken. Übun­gen der Wahl sind dabei Planks, Roll­outs mit der Lang­han­tel und Sit-ups. Die­se soll­ten zur Ver­bes­se­rung der Rumpf­kraft regel­mä­ßig auf dem Pro­gramm ste­hen. Noch effek­ti­ver wird das Rumpf­trai­ning, wenn Sie regel­mä­ßig neue Übun­gen ein­flech­ten, denn das ver­an­lasst den Tor­so dazu, sich auf immer wie­der neue Rei­ze ein­zu­stel­len.

Quel­le: shape UP fit­ness 5/19
Abbil­dung: wave­bre­ak­me­dia / shutterstock.com