Cool! Fit­ness­stu­dio im Som­mer

Cool! Fitnessstudio im Sommer / Abbildung: EPSTOCK / shutterstock.com

Es gibt gute Grün­de, war­um Sie gera­de bei hei­ßen Tem­pe­ra­tu­ren nicht auf das Work-out im Sport­club ver­zich­ten soll­ten. Sich lie­ber in der Son­ne abra­ckern oder gar eine lan­ge Trai­nings­pau­se ein­le­gen kann näm­lich uner­wünsch­te Fol­gen haben. Erfah­ren Sie nun die Ein­zel­hei­ten.

Dass man, egal zu wel­cher Jah­res­zeit, etwas für sei­nen Kör­per tun soll­te, dürf­te mehr oder weni­ger unum­strit­ten sein. Eine super-prak­ti­sche Eigen­schaft des Fit­ness­stu­di­os ist dabei: Sie kön­nen trai­nie­ren, egal wie’s drau­ßen aus­sieht. Es schützt Sie vor der pral­len Son­ne aber auch bei Regen und Gewit­ter kom­men Sie sicher und tro­cken ans Ziel. Der küh­le Kom­fort im Club ist gera­de fürs Som­mer­trai­ning ange­ra­ten, denn das Work­out im Stu­dio ist ten­den­zi­ell bes­ser fürs Wohl­be­fin­den als ein anstren­gen­des Out­door-Training. Wobei wir gleich bei einem zen­tra­len Punkt wären.

Indoor ist bei Hit­ze risi­ko­är­mer als Out­door

Out­door-Training kann unter gewis­sen Umstän­den zu Hit­ze­er­kran­kun­gen füh­ren – eine Gefahr, die im kli­ma­ti­sier­ten und son­nen­ge­schütz­ten Sport­club nicht besteht. Die drei häu­figs­ten Hit­ze­er­kran­kun­gen sind Hit­ze­krämp­fe, Hit­ze­er­schöp­fung und Hitz­schlag. Sie wer­den durch eine Stö­rung der kör­per­li­chen Ther­mo­re­gu­la­ti­on ver­ur­sacht. Im Sport tritt die­se in der Regel auf, wenn die Schweiß­ab­ga­be nicht in der Lage ist, die Kör­per­wär­me aus­rei­chend abzu­füh­ren. Wich­tigs­te aus­lö­sen­de Fak­to­ren sind eine hohe Luft­tem­pe­ra­tur und eine hohe Luft­feuch­tig­keit. Die ungüns­ti­gen Bedin­gun­gen kön­nen durch eine gerin­ge Wind­ge­schwin­dig­keit am Kör­per und eine hohe Hit­ze­strah­lung direkt durch die Son­ne oder reflek­to­risch durch den Boden noch ver­stärkt wer­den. Hin­zu kommt bei sport­li­cher Akti­vi­tät die ent­ste­hen­de Kör­per­wär­me, die von der Inten­si­tät und von der Län­ge der Belas­tung abhängt.

Gera­de das Jog­gen hat im Som­mer Hoch­kon­junk­tur. War­um das Lauf­band im Stu­dio die bes­se­re Alter­na­ti­ve sein könn­te, lässt der Wit­te­ner Sport­wis­sen­schaft­ler Klaus Möh­len­dick durch­bli­cken. Wer es mit dem Lau­fen bei Hit­ze über­treibt, dem dro­hen nach sei­nen Wor­ten Magen­pro­ble­me, Schwin­del oder Kopf­schmer­zen. In die­sen Fäl­len soll­te man vor­sichts­hal­ber das Training bes­ser ganz abbre­chen. „Beim Jog­gen kommt es auch auf die Uhr­zeit an. Am bes­ten läuft man früh­mor­gens oder spät­abends, wenn die Tem­pe­ra­tu­ren ange­neh­mer sind und der Kreis­lauf nicht zu stark belas­tet wird“. Außer­dem sei­en mor­gens die gesund­heits­ge­fähr­den­den Ozon­wer­te am nied­rigs­ten. Vor­sicht wäre auch bei Tem­po­läu­fen gebo­ten, die­se sind nur etwas für gut trai­nier­te Sport­ler, die som­mer­li­che Tem­pe­ra­tu­ren ver­tra­gen. Doch selbst geüb­te Jog­ger soll­ten lan­ge Stre­cken­ab­schnit­te in der Son­ne mei­den und soweit mög­lich im Schat­ten lau­fen. Es gibt als etli­che Ein­schrän­kun­gen, die Indoor alle­samt kein The­ma sind.

Und noch etwas: Dass man sich im Stu­dio einen Son­nen­brand ein­fängt, ist wohl eher unwahr­schein­lich. Dies ist inso­fern bedeu­tend, als das Haut­krebs, der auch Jah­re nach einem erlit­te­nen Son­nen­brand auf­tre­ten kann, zu den Krebs­ar­ten mit stei­gen­der Fall­zahl gehört. Ursa­che für den Anstieg ist ver­mut­lich der Kli­ma­wan­del. Die­ser führt zu mehr Tagen mit hohen UV-Wer­ten und wirkt sich auch nega­tiv auf die schüt­zen­de Ozon­schicht aus. Das bedeu­tet, dass die UV-Belas­tung für jeden Ein­zel­nen stei­gen kann und damit auch das Risi­ko für ernst­haf­te Erkran­kun­gen der Haut und der Augen.

Kurz­um: Inten­si­ver Out­door­sport (dazu zählt nicht das Schwim­men) ist bei gro­ßer Hit­ze poten­ti­ell risi­ko­be­haf­tet. Für alle, die mit hoher Schlag­zahl trai­nie­ren möch­ten, soll­te Indoor daher die ers­te Wahl sein. Gar nichts tun, wäre aber auch noch eine Alter­na­ti­ve, oder? Nicht wirk­lich, denn Trai­nings­pau­sen haben auch so ihre Tücken.

Kei­ne zu lan­gen Aus­zei­ten neh­men

Viel­leicht sind Sie ja der Mei­nung, man wür­de sich im Som­mer auto­ma­tisch mehr bewe­gen als in den ande­ren Jah­res­zei­ten. Nun wird wahr­schein­lich das Rad öfter genutzt, man­che Run­de im Frei­bad „gedreht“ und oft steht auch Gar­ten­ar­beit auf dem Pro­gramm. Vie­le glau­ben die­se Klei­nig­kei­ten wür­den aus­rei­chen, um die Leis­tungs­fä­hig­keit zu erhal­ten. Doch das ist weit gefehlt. Bekommt der Mus­kel nicht die rich­ti­gen, ziel­ge­rich­te­ten Trai­nings­rei­ze, baut er ab. Das pas­siert schlei­chend, aber schnel­ler als man denkt. Wenn Sie also im Som­mer auf Stu­dio­be­su­che ver­zich­ten, wird es im Herbst deut­lich schwie­ri­ger, die Trai­nings­rou­ti­ne wie­der auf­zu­neh­men. Um die Leis­tungs­fä­hig­keit zu erhal­ten, soll­ten Sie min­des­tens ein­mal pro Woche – bes­ser zwei­mal – ein Fit­ness­trai­ning absol­vie­ren. Dies wirkt sich übri­gens auch posi­tiv auf die Pro­duk­ti­on des Glücks­hor­mons Endor­phin aus. im Zusam­men­spiel mit dem, eben­falls die Endor­phin­aus­schüt­tung begüns­ti­gen­den, Son­nen­licht wer­den Sie sich trotz Anstren­gung ver­mut­lich fan­tas­tisch füh­len.

Som­mer­li­che Work­outs för­dern den Schlaf

Vie­le wis­sen, was es bedeu­tet, an war­men, mil­den Som­mer­näch­ten schlaf­los zu sein. Anstatt sich von einer Sei­te zu ande­ren zu wäl­zen, gibt es auch für Schlaf­pro­ble­me eine Lösung: Work-out! Regel­mä­ßi­ges Training för­dert einen tie­fe­ren und län­ge­ren Schlaf und lässt Sie an in war­men Näch­ten auch schnel­ler ein­schla­fen. Klar, das bekommt man natür­lich auch mit Out­door-Sport hin, aber da die­ser bei Hit­ze grund­sätz­lich mode­rat gehal­ten wer­den soll­te, ist das rich­ti­ge Aus­po­wern völ­lig risi­ko­los nur im Sport­club mög­lich. Mer­ke: Training zahlt sich nicht nur dank Nach­brenn­ef­fekt im Dun­keln aus!

Und noch drei Vor­tei­le:

Fit­ter beim Job. Die nutz­brin­gen­den Effek­te von Bewe­gung für das Gehirn gel­ten weit­ge­hend als belegt. Neben bes­se­rem Lern­ver­hal­ten gehö­ren posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf Kon­zen­tra­ti­on und Auf­merk­sam­keit dazu. Das wie­der­um ist beson­ders bei war­men Tem­pe­ra­tu­ren wich­tig.

Mehr Kom­fort. Da der Kör­per im Som­mer mehr Flüs­sig­keit benö­tigt, trin­ken wir auch mehr. Out­door heißt das, immer Fla­schen mit sich her­um­schlep­pen zu müs­sen. Im Club ste­hen Ihnen Was­ser oder ande­re Geträn­ke dage­gen jeder­zeit zur Ver­fü­gung.

Weni­ger Rum­mel. Da im Som­mer mehr Leu­te an der fri­schen Luft oder im Urlaub sind, ist auch im Stu­dio weni­ger los. Hin­sicht­lich der War­te­zeit an super­be­gehr­ten Gerä­ten ist das eine pri­ma Nach­richt. Und auch New­co­mern, die sich viel­leicht noch etwas unsi­cher füh­len, kommt die rela­ti­ve Ruhe sehr zugu­te.

Also, nichts wie ab die Post!
Effek­tiv trai­nie­ren braucht nicht viel Zeit. Damit fällt die belieb­te Aus­re­de, bei schö­nem Wet­ter bes­se­res zu tun zu haben, schon mal weg. Redu­zie­ren Sie das Kraft­trai­ning gege­be­nen­falls auf weni­ge kom­ple­xe Übun­gen. Dann schaf­fen Sie es danach sogar noch pünkt­lich zum Grill­abend mit Freun­den oder wohin es Sie sonst auch zieht.

Quel­le: shape UP fit­ness 4/19
Abbil­dung: EPSTOCK / shutterstock.com