Das Bio-Anti­bio­ti­kum Pro­po­lis

Schon die Ägyp­ter wuss­ten um die medi­zi­ni­sche Kraft der Bie­nen­harz­mas­se. Heut­zu­ta­ge bie­tet sich mit Pro­po­lis ein viel­fäl­tig ein­setz­ba­res natür­li­ches Anti­bio­ti­kum.

Das Bio-Antibiotikum Propolis / Abbildung: Ihor Hvozdetskyi / shutterstock.com

Pro­po­lis wird das Kitt­harz der Bie­nen bezeich­net. Ein Bie­nen­volk lie­fert im Jahr etwa 20 bis 200 Gramm Pro­po­lis. Bie­nen sam­meln kleb­ri­ge Abson­de­run­gen von den Knos­pen und Blät­tern ver­schie­de­ner Bäu­me, zum Bei­spiel von Pap­peln, Bir­ken, Wei­den oder Kas­ta­ni­en. In Abhän­gig­keit von Baum, Pflan­ze und Jah­res­zeit, vari­iert die Zusam­men­set­zung der Exsu­da­te und dem­entspre­chend auch die Far­be. Die­se reicht von gelb­braun bis dun­kel­braun, teil­wei­se wird sie sogar grün­lich. Zurück im Bie­nen­stock, wer­den zu die­sen Abson­de­run­gen Drü­sen­se­kre­te und Wachs hin­zu­ge­fügt. Mit die­ser Sub­stanz wer­den dann die Waben­zel­len und Flug­lö­cher abge­dich­tet. So wird der Stock opti­mal vor Zug­luft geschützt.

Wirk­stof­fe

Pro­po­lis fin­det aber nicht nur bei der Archi­tek­tur der Bie­nen Anwen­dung. Auf­grund sei­ner hoch anti­mi­kro­biel­len, ‑myko­ti­schen, und ‑vira­len Eigen­schaf­ten wer­den die Waben mit der Brut und der gesam­te Stock vor mikro­biel­lem Befall und Schäd­lin­gen geschützt. Das Pro­po­lis mit der höchs­ten medi­zi­ni­schen Potenz lie­fern Pap­peln. Bis­her weiß man von über 150 Inhalts­stof­fen. Die wich­tigs­ten stam­men aus der Klas­se der Fla­vo­no­ide (bis zu 29 Pro­zent; unter ande­rem Galan­gin, Api­ge­nin und Pino­banksin), der phe­nyl­sub­sti­tu­ier­ten Car­bon­säu­ren (bis zu 50 Pro­zent Zimt, Ben­zoe- oder Kaf­fee­säu­re­de­ri­va­te) und äthe­ri­schen Öle (bis zu 8 Pro­zent Far­ne­sol, Gera­ni­ol, Cineol und Zimt­al­de­hyd). Vie­le der Sub­stan­zen sind für ihre ent­zün­dungs­hem­men­de Wir­kung bekannt.

Bio­an­ti­bio­ti­kum

Vor allem bei Atem­wegs­er­kran­kun­gen und Ent­zün­dun­gen der Magen­schleim­haut hat sich Pro­po­lis bewährt. In Ergän­zung zu sei­ner anti­mi­kro­biel­len und anti­vi­ra­len Wir­kung hat es einen immun­sti­mu­lie­ren­den Effekt auf den mensch­li­chen Kör­per. Die Wirk­stof­fe von Pro­po­lis – allen vor­an die ent­hal­te­nen Phe­nyl­car­bon­säu­ren – hem­men die Pro­te­in­bio­syn­the­se und damit das Wachs­tum der Mikro­or­ga­nis­men. Auch erzeugt die Sub­stanz Löcher in der Zell­wand der Bak­te­ri­en und sorgt somit für deren Abster­ben. Wegen sei­ner anti­sep­ti­schen Eigen­schaf­ten wird es als Bestand­teil von Sal­ben zur unter­stüt­zen­den Behand­lung von Haut­ver­let­zun­gen und ‑ent­zün­dun­gen ein­ge­setzt. Als Lutsch­pas­til­len hilft es gegen einen rau­hen Hals und gegen Schleim­haut­ent­zün­dung des Mund- und Rachen­raums.

Qua­li­tät

Die wich­tigs­te Vor­aus­set­zung für die Zube­rei­tung von Pro­po­lis zur ora­len Ein­nah­me ist die gleich­blei­ben­de Zusam­men­set­zung. Emp­foh­len wer­den Pro­duk­te mit gerei­nig­tem und stan­dar­di­sier­tem Pro­po­li­s­ex­trakt. Hier soll­te der kon­stan­te Gehalt an wirk­sam­keits­be­stim­men­den Inhalts­stof­fen bei den Fla­vo­no­iden min­des­tens fünf Pro­zent und bei den phe­nyl­sub­sti­tu­ier­ten Car­bon­säu­ren bei min­des­tens sechs Pro­zent lie­gen. Auch soll­te man auf eine bestä­tig­te Tes­tung des Pro­po­lis auf Pes­ti­zi­de und Schad­stof­fe Wert legen, vor allem dann, wenn die Ein­nah­me durch Kin­der erfolgt. Auch soll­te vor der Ein­nah­me ein Arzt befragt wer­den, bezie­hungs­wei­se bei Sal­ben an einer klei­nen Stel­le getes­tet wer­den.

Quel­le: shape UP Fit­ness 2/20
Abbil­dung: Ihor Hvozdets­kyi / shutterstock.com