Erst den­ken, dann trin­ken!

Erst denken, dann trinken! / Foto: Rido, ShutterstockBeim Auto ach­ten wir genau dar­auf, was wir tan­ken, ob der Motor E‑10 ver­trägt, blei­frei, Die­sel oder Super braucht. Beim Trin­ken dage­gen geht es den meis­ten nicht dar­um den Durst zu stil­len, son­dern um den Geschmack. Vor allem Fit­ness­sport­ler soll­ten genau wis­sen, was sie trin­ken. Denn wer will sich schon antrin­ken, was er zuvor müh­sam abtrai­niert hat, Magen­ver­stim­mung oder einen Brumm­schä­del ris­kie­ren?! Wer fit blei­ben will, soll­te erst den­ken, dann trin­ken.

Kein Zwei­fel – ohne genug Flüs­sig­keit kom­men vie­le Kör­per­sys­te­me zum Erlie­gen. Exper­ten emp­feh­len des­halb eine täg­li­che Trink­men­ge von min­des­tens zwei Litern – bei sport­li­cher Anstren­gung oder Hit­ze und star­kem Schwit­zen deut­lich mehr. „Schon wenn nur zwei Pro­zent des Kör­per­ge­wichts an lebens­not­wen­di­ger Flüs­sig­keit ver­lo­ren gegan­gen sind, kann es zu Leis­tungs­ver­lus­ten kom­men“, warnt Ernäh­rungs­be­ra­ter Micha­el Kleist im Fit­ness­ma­ga­zin shape UP.

Dann kommt es zum Abfall der Kon­zen­tra­ti­on, zu Mus­kel­krämp­fen und Erschöp­fung. Die Dehy­drie­rung beein­träch­tigt Aus­dau­er und Koor­di­na­ti­on, schwächt die men­ta­le Leis­tungs­fä­hig­keit und kann zu Kopf­schmer­zen füh­ren.

Eine hal­be Stun­de vor Trai­nings­be­ginn oder Wett­kampf soll­ten Sport­ler, auch ohne Durst­ge­fühl, bis zu einen hal­ben Liter Flüs­sig­keit trin­ken und beim Sport am bes­ten alle zwan­zig Minu­ten min­des­tens ein paar Schlu­cke nach­tan­ken. Ide­al ist eine Geträn­ke­tem­pe­ra­tur von 15–20°C. Gene­rell geeig­net ist Was­ser. Es ist nicht nur frei von Kalo­rien, son­dern löscht auch gut den Durst.

Was­ser schmeckt aller­dings nach nichts. Des­halb wird es jetzt ver­mehrt als Ahorn‑, Kaktus‑, Birken‑, Gersten‑, Kokos- und Arti­scho­cken­was­ser und mit der Ver­hei­ßung von aller­hand (unbe­wie­se­nen) Wun­der­wir­kun­gen ange­bo­ten.

Saft­schor­le geht immer

Neben sol­chen Life­style-Drinks sind auch Sport­ge­trän­ke sehr beliebt. Die­se Elek­tro­lyt­ge­trän­ke bestehen aus Was­ser, Zucker und Mine­ral­stof­fen wie Natri­um und Kali­um. Zum Teil sind sie ange­rei­chert mit Vit­ami­nen, Eiwei­ßen und Wach­ma­chern wie Tau­rin oder Kof­fe­in. Ihre Wir­kung ist aber nicht wis­sen­schaft­lich belegt. Auch „Grü­ne Smoothies“ sieht Exper­te Kleist eher kri­tisch: Gemü­se­saft lie­fert zwar vie­le Nähr­stof­fe, kann Mus­kel­ka­ter vor­beu­gen und die Rege­ne­ra­ti­on des Kör­pers beschleu­ni­gen. Smoothies aller­dings ent­hal­ten rohes Gemü­se, was nicht jeder ver­trägt. Für eine Schor­le soll­ten natri­um­rei­ches, koh­len­säu­re­ar­mes Mine­ral­was­ser und eine kali­um­ar­me Saft­sor­te ver­wen­det wer­den. Apfel­schor­le ist der Klas­si­ker und lie­fert alles, was der Trai­nie­ren­de für sein work­out benö­tigt, weiß Kleist. Schor­len mit einer Mischung von einem Drit­tel Saft zu zwei Drit­tel Mine­ral­was­ser lie­fern dem Kör­per durch Zucker, Sal­ze und Mine­ral­stof­fe aus­rei­chend Ener­gie und sind auch nicht zu süß. Sie sind zur Ver­sor­gung des Kör­pers mit Nähr­stof­fen und zum Durst­lö­schen opti­mal geeig­net.

Rote-Bee­te-Saft für die Aus­dau­er, Kirsch­saft zur Rege­ne­ra­ti­on

Auch Rote-Bee­te-Saft ist in Maßen ein tol­les Pro­dukt für Hob­by­sport­ler, sagt Kleist. Er ver­bes­sert den Blut­fluss und den Sau­er­stoff­trans­port. Täg­lich ein hal­ber Liter Rote-Bee­te-Saft stei­gert die Leis­tung in Aus­dau­er­sport­ar­ten. Nach der sport­li­chen Akti­vi­tät macht Kirsch­saft Sinn. Er ent­hält nicht nur vie­le Anti­oxi­dan­ti­en, son­dern bekämpft auch Ent­zün­dun­gen und för­dert die Rege­ne­ra­ti­on. Auch er soll­te nur mit Mine­ral­was­ser ver­dünnt genos­sen wer­den. „Aber auch Milch ist ein tol­ler Lie­fe­rant von Vit­ami­nen, Pro­te­inen, Koh­len­hy­dra­ten und Mine­ra­li­en“, ergänzt der Ernäh­rungs­be­ra­ter.

Fin­ger weg von purem Saft, Soft­drinks, Alko­hol

Frucht­säf­te, Frucht­nek­tar und Mul­ti­vit­amin­säf­te sind nach Was­ser die belieb­tes­ten Geträn­ke der Deut­schen (35 Pro­zent), gefolgt von Cola-Geträn­ken (30,6 Pro­zent) und Limo­na­de (27,3 Pro­zent). Sport­ler soll­ten die­se Flüs­sig­kei­ten jedoch mei­den. Sie ent­hal­ten, eben­so wie Malz­ge­trän­ke, viel Zucker und kön­nen die Dehy­dra­ti­on und das Durst­ge­fühl sogar stei­gern. Auch Ener­gy-Drinks sind nicht ide­al. Sie ent­hal­ten häu­fig viel Zucker, Farb­stof­fe und Aro­men, zum Teil auch Tau­rin. „Die­se Geträn­ke hel­fen nicht, den Flüs­sig­keits­haus­halt wäh­rend des Trai­nings auf­recht zu hal­ten“, so Kleist. „Glei­ches gilt für Alko­hol. Er beein­flusst die Kon­zen­tra­ti­on und Koor­di­na­ti­on.“ Alko­hol­frei­es, iso­to­ni­sches Bier in klei­nen Men­gen ist dage­gen unbe­denk­lich. Unbe­strit­ten bleibt, dass der Trai­nings­er­folg und der Spaß beim Sport, durch die rich­ti­ge Geträn­ke­wahl gestei­gert wer­den kann!

Den voll­stän­di­gen Bei­trag fin­den Sie in der „shape UP fit­ness“, dem Maga­zin der Fit­ness­stu­di­os. Jetzt in vie­len Stu­di­os oder unter www.shapeup-magazin.de.

Foto: Rido, Shut­ter­stock