Ganz schön her­ab­las­send

​Das Schwers­te beim Gewicht­he­ben ist zwei­fels­oh­ne das Empor­brin­gen der Last. Aber auch das Her­ab­las­sen zur Vor­be­rei­tung der nächs­ten Wie­der­ho­lung erfor­dert Kraft. Bei die­sem gebrems­ten Absen­ken schal­tet sich die soge­nann­te exzen­tri­sche Mus­kel­kon­trak­ti­on ein. Sie gezielt zu trai­nie­ren, kann eini­ge Vor­tei­le brin­gen.

Möch­te man sich auf den exzen­tri­schen Übungs­part (der auch als nega­ti­ve Wie­der­ho­lung bekannt ist) fokus­sie­ren, muss etwas getrickst wer­den. Idea­ler­wei­se, indem ein Part­ner gesucht wird, der beim Anhe­ben mit­hilft und beim Sen­ken not­falls unter­stüt­zend ein­greift. Es geht aber auch solo. Sport­wis­sen­schaft­ler Ste­phan Geis­ler führt dazu als Bei­spiel den Bein­stre­cker an. An der Maschi­ne kön­ne man das Gewicht mit bei­den Bei­nen anhe­ben und es dann lang­sam und kon­trol­liert mit nur einem Bein zurück­füh­ren. Bleibt die Fra­ge: War­um soll­te man über­haupt zum Exzen­tri­ker wer­den?

Unter­schätzt aber hoch­wirk­sam

Obwohl geziel­tes exzen­tri­sches Training nur von eher weni­gen Spe­zia­lis­ten prak­ti­ziert wird, hat es den­noch erstaun­li­che Vor­tei­le. Die­se wir­ken beson­ders in den Berei­chen Leis­tungs­stei­ge­rung und Mus­kel­auf­bau, aber auch in der Reha­bi­li­ta­ti­on.

Leis­tungs­stei­ge­rung: Durch ein exzen­tri­sches Training wird unter ande­rem das Bin­de­ge­we­be, also auch Seh­nen und Bän­der, trai­niert, was einen posi­ti­ven Schub hin­sicht­lich der sport­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit bewir­ken kön­ne.

Mus­kel­auf­bau: Bei der exzen­tri­schen Pha­se ent­ste­hen kleins­te Mikro­ris­se im Mus­kel. Dies erfor­de­re einen stär­ke­ren Wie­der­auf­bau, der einen Wachs­tums­ef­fekt ermög­li­che.

Reha­bi­li­ta­ti­on: Spe­zi­ell beim Aus­ku­rie­ren von Seh­nen­über­las­tun­gen (zum Bei­spiel Jum­pers Knee/Überlastung der Knie­schei­ben­seh­nen) sind laut Geis­ler her­vor­ra­gen­de Resul­ta­te mög­lich.

Quel­le: shape UP Fit­ness 3/20
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