Geis­tig fit blei­ben!

Geistig fit bleiben! / Abbildung: ESB Professional / shutterstock.com

Use it or lose it – die­ses eng­li­sche Sprich­wort trifft nicht nur auf die Mus­ku­la­tur zu, nein, auch unser Ober­stüb­chen will trai­niert wer­den, um fit zu blei­ben. Wer sein Hirn regel­mä­ßig for­dert, bleibt auch im Kopf lan­ge leis­tungs­fä­hig.

Je nach Bean­spru­chung sind unter­schied­li­che Regio­nen des Hirns gefragt. Vie­le kom­ple­xe Auf­ga­ben wie Bewe­gun­gen wer­den nur im aus­ge­gli­che­nen Zusam­men­spiel von lin­ker und rech­ter Groß­hirn­hälf­te – der bei­den soge­nann­ten Hemi­sphä­ren – rei­bungs­los erle­digt. Die Aus­prä­gung von Wahr­neh­mung, Auf­merk­sam­keit und Kon­zen­tra­ti­on, die Lern­fä­hig­keit, die Erin­ne­rungs­leis­tung, die Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung – all dies hängt ab vom geis­ti­gen Ver­mö­gen, das durch eine Viel­falt an Übun­gen unter­stützt wer­den kann.

Puz­zeln – spie­lend zu mehr Grips

Die Schwä­bi­sche Zei­tung berich­tet über eine kli­ni­sche Stu­die der Uni­ver­si­tät Ulm in Zusam­men­ar­beit mit dem Ravens­bur­ger Spie­le­ver­lag. Die­se zei­ge, dass Puz­zeln eine Viel­zahl kogni­ti­ver Fähig­kei­ten bean­sprucht und hel­fen könn­te, die­se bis ins Alter auf­recht­zu­er­hal­ten.

Nicht nur das Kurz- und Lang­zeit­ge­dächt­nis, son­dern auch das schluss­fol­gern­de Den­ken, die geis­ti­ge Fle­xi­bi­li­tät sowie die men­ta­le Rota­ti­on und die visu­ell-räum­li­che Wahr­neh­mung wer­den gefor­dert. „Vor allem, wenn Puz­zeln lang­fris­tig und regel­mä­ßig und nicht nur für eine kur­ze Zeit aus­ge­übt wird, könn­te es einen Schutz­fak­tor gegen geis­ti­gen Abbau im Alter dar­stel­len“, wird Dok­to­rand Patrick Fiss­ler von der Uni-Abtei­lung ‚Kli­ni­sche und Bio­lo­gi­sche Psy­cho­lo­gie’ zitiert. Dar­über hin­aus könn­te der Anspruch, den Puz­zeln ans Gehirn stellt, dazu füh­ren, dass dort neu­ro­na­le Netz­wer­ke effi­zi­en­ter arbei­ten, heißt es in dem Bericht.

Auch eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung und Sport kön­nen die geis­ti­ge Fit­ness unter­stüt­zen. Sport gilt als För­de­rer der Neu­ro­ge­ne­se, also der Neu­bil­dung von Ner­ven­zel­len. Dass dies auch im Hirn Erwach­se­ner mög­lich ist, ist eine rela­tiv neue Erkennt­nis, die der schwe­di­sche Neu­ro­wis­sen­schaft­ler Peter Eric­son nach­wei­sen konn­te. Aller­dings beschränkt sich die­ser Pro­zess auf den Hip­po­cam­pus, eine bestimm­te Hirn­re­gi­on, die dem lim­bi­schen Sys­tem ange­hört. Das Lim­bi­sche Sys­tem ist eine Funk­ti­ons­ein­heit des Gehirns, die der Ver­ar­bei­tung von Emo­tio­nen und der Ent­ste­hung von Trieb­ver­hal­ten dient – ihm wer­den aber auch intel­lek­tu­el­le Leis­tun­gen zuge­spro­chen!

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Abbil­dung: ESB Pro­fes­sio­nal / shutterstock.com