Heim­vor­teil & Co.

Für vie­le Men­schen ist Rei­sen ein täg­li­cher Bestand­teil der Arbeit. Auch für Spit­zen­sport­lern ist es ein wesent­li­cher Teil ihrer Tätig­keit. Wie wirkt sich jedoch das kon­stan­te Rei­sen auf die sport­li­chen Leis­tun­gen aus?

Abhän­gig von der aus­ge­üb­ten Sport­art und dem Spiel- oder Wett­kampf­plan müs­sen Ath­le­ten nicht nur weit, son­dern auch häu­fig rei­sen – und das hat erheb­li­che Aus­wir­kun­gen. Neben der sport­li­chen Leis­tung kön­nen auch Moti­va­ti­on und das phy­si­sche sowie psy­chi­sche Wohl­be­fin­den betrof­fen sein. Bis­her lie­gen nur weni­ge Stu­di­en vor, die Ergeb­nis­se deu­ten jedoch auf erheb­li­che Belas­tun­gen hin.

Rei­se­mü­dig­keit & Wohl­be­fin­den

Die sport­li­che Leis­tung ist nicht allein für den lang­fris­ti­gen Erfolg von Ath­le­ten ver­ant­wort­lich. Auch die phy­si­sche und psy­chi­sche Gesund­heit sowie das Wohl­be­fin­den spie­len eine zen­tra­le Rol­le und wir­ken sich auf die indi­vi­du­el­le und die Team-Per­for­mance aus. Zeit­in­ten­si­ve und häu­fi­ge Rei­sen haben laut der Stu­die der For­schungs­grup­pe um Cal­le­ja-Gon­zá­lez und Kol­le­gen Rei­se­mü­dig­keit und Ein­schrän­kun­gen der Gesund­heit und des Wohl­be­fin­dens zur Fol­ge. Laut der Stu­die erfah­ren Ath­le­ten teil­wei­se eine höhe­re Belas­tung durch die gestie­ge­nen Rei­se­an­for­de­run­gen als durch die gewöhn­li­che Trai­nings- und Wett­kampf­be­an­spru­chung. Um die Rei­se­mü­dig­keit zu redu­zie­ren, schlägt das Team bei­pi­els­wei­se vor, die Belas­tung der Ath­le­ten stär­ker zu über­wa­chen und bes­ser zu steu­ern sowie Ernäh­rungs­pro­gram­me und Rege­ne­ra­ti­ons­me­tho­den ein­zu­füh­ren. Auch effek­ti­ve Schlaf­prak­ti­ken sei­en wich­tig.

Kurz­stre­cke vs. Lang­stre­cke

Thorn­ton und Kol­le­gen unter­such­ten den Ein­fluss von Kurz­stre­cken­flü­gen im Ver­gleich zu Lang­stre­cken­flü­gen auf das Wohl­be­fin­den und den Schlaf von Roll­stuhl­bas­ket­ball­spie­lern. Die Spor­trei­ben­den emp­fan­den bei Lang­stre­cken­flü­gen wäh­rend des Wett­kampfs stär­ke­ren Jet­lag, ver­mehr­te Müdig­keit sowie weni­ger Vitalität/Energie und sie stan­den signi­fi­kant frü­her auf. Dem­entspre­chend schei­nen grö­ße­re Ent­fer­nun­gen mit dem Flug­zeug eine grö­ße­re Aus­wir­kung auf die sub­jek­ti­ve Bewer­tung von Jet­lag, Müdig­keit und Vita­li­tät zu haben. Weni­ger groß zeig­te sich der Ein­fluss auf den Schlaf. Schlaf und die sub­jek­ti­ven Bean­spru­chung durch Rei­se­an­for­de­run­gen, wett­be­werbs­be­ding­te Ein­flüs­se und/oder eine Ver­än­de­rung der Umge­bung schei­nen dabei unab­hän­gig von der Rei­se­art zu sein.

Die bis­he­ri­gen Erkennt­nis­se deu­ten also dar­auf hin, dass das Rei­sen die Sport­ler auf eine Art belas­tet, die zu mess­ba­ren Kon­se­quen­zen für Leis­tungs­fä­hig­keit und Wohl­be­fin­den führt.

Abbil­dung: Arnold O. A. Pin­to / shutterstock.com
Quel­le: shape UP Fit­ness 4/2022