Kilo­fres­ser

Kraft­trai­ning ist immer eine wich­ti­ge Ergän­zung zum Aus­dau­er­sport. Es hilft, die Figur zu straf­fen und Mus­keln auf­zu­bau­en. Stu­di­en demons­trie­ren, dass eine Kom­bi­na­ti­on von Diät und Kraft­trai­ning am wirk­sams­ten ist, um die Fett­mas­se zu redu­zie­ren, ohne dabei Ver­lus­te an fett­frei­er Mas­se auf­zu­wei­sen. Zugleich gibt es Hin­wei­se auf die „rich­ti­ge Dosis“.

Kilofresser / Abbildung: vieninsweden / shutterstock.com

Wer abneh­men möch­te, soll­te klas­si­scher­wei­se auf sei­ne Ernäh­rung ach­ten – aber auch ein Anzie­hen der kör­per­li­chen Akti­vi­tät ist eine nicht zu unter­schät­zen­de Erfolgs­kom­po­nen­te. Bewe­gung hat zudem noch einen güns­ti­gen Ein­fluss auf die Gesund­heit, hebt die Stim­mung und das Selbst­be­wusst­sein. Per­so­nen, die viel Sport trei­ben, wei­sen einen höhe­ren Bedarf an Ener­gie auf. Unser Gesamt­ener­gie­be­darf setzt sich zusam­men aus dem Ruhe­en­er­gie­be­darf, also der Ener­gie, die der Kör­per zur Auf­recht­erhal­tung der Kör­per­funk­tio­nen braucht, und dem Leis­tungs­um­satz. Letz­te­rer ist die Ener­gie, die der Kör­per zusätz­lich bei kör­per­li­cher Akti­vi­tät und all­ge­mei­ner Mus­kel­ar­beit ver­braucht. Wäh­rend Aus­dau­er­sport­ar­ten wie Schwim­men, Jog­gen oder Rad­fah­ren den Fett­ab­bau för­dern, sind Kraft­sport­ar­ten auf den Auf­bau und die Kräf­ti­gung der Mus­ku­la­tur aus­ge­legt. Dies erhöht den Ruhe­en­er­gie­be­darf, da Mus­keln auch in Ruhe mehr Kalo­rien ver­bren­nen als Fett­ge­we­be. Kraft­trai­ning kann man im Fit­ness­stu­dio an Gerä­ten üben oder Lie­ge- und Seitstüt­ze, Sit-ups und Knie­beu­gen machen. Auch kraft­in­ten­si­ve­re Yoga-Arten, Pila­tes oder Gym­nas­tik sind emp­feh­lens­wert.

Bes­ser ernäh­ren, mehr trai­nie­ren

US-ame­ri­ka­ni­sche Wis­sen­schaft­ler unter­such­ten, wie sich unter­schied­li­cher Sport­aus­rich­tun­gen auf die Kör­per­zu­sam­men­set­zung aus­wirk­ten. Pro­ban­den waren Über­ge­wich­ti­ge. Die Teil­neh­mer absol­vier­ten ent­we­der eine Diät in Kom­bi­na­ti­on mit Aus­dau­er­trai­ning, eine Diät in Kom­bi­na­ti­on mit Kraft­trai­ning oder nur eine Diät. Alle drei Pro­gram­me wur­den andert­halb Jah­re lang durch­ge­führt. Die bei­den Pro­gram­me mit kör­per­li­cher Akti­vi­tät führ­ten zu einem grö­ße­ren Gewichts­ver­lust (bei Aus­dau­er­trai­ning: ‑8,5 Kilo­gramm; bei Kraft­trai­ning: ‑8,7 Kilo­gramm) als das allei­ni­ge Gewichts­re­duk­ti­ons­pro­gramm (-5,7 Kilo­gramm). Auch der Ver­lust an Kör­per­fett war bei den Diä­ten, die mit Aus­dau­er- oder Kraft­sport kom­bi­niert wur­den, grö­ßer. Hin­ge­gen war der Ver­lust an Mager­mas­se bei dem Pro­gramm mit Aus­dau­er­trai­ning am größ­ten. Der Ver­lust an Mager­mas­se ist uner­wünscht, da sich die­se über­wie­gend aus der Mus­kel­mas­se und den Kör­per­or­ga­nen zusam­men­setzt. Eine Diät kom­bi­niert mit Kraft­trai­ning redu­zier­te dem­nach Kör­per­ge­wicht und Kör­per­fett, ohne stark die Mager­mas­se zu redu­zie­ren. Auch die Diät-Aus­dau­er-Kom­bi redu­zier­te Kör­per­ge­wicht- und fett, ging aller­dings auch an die Sub­stanz. Damit erziel­te die Kom­bi­na­ti­on mit dem Kraft­trai­ning für die Stu­di­en­teil­neh­mer die güns­tigs­ten Effek­te.

Was kann Kraft­trai­ning bewir­ken?

Kraft­trai­ning ist für jeder­mann gut – im jün­ge­ren Lebens­al­ter kann durch Kraft­trai­ning eine gesun­de Mus­kel­mas­se auf­ge­baut wer­den und im Alter schützt ein star­kes Ske­lett vor gefähr­li­chen Stür­zen oder Kno­chen­brü­chen. Auch um Gewicht abzu­neh­men, wird heut­zu­ta­ge immer mehr auf die Kom­bi­na­ti­on aus Aus­dau­er- und Kraft­trai­ning gesetzt.

For­scher aus den USA und Bra­si­li­en nah­men in einer wei­te­ren Stu­die unter die Lupe, wie häu­fig Kraft­trai­ning durch­ge­führt wer­den soll­te, um einen best­mög­li­chen Effekt auf die Kör­per­zu­sam­men­set­zung zu errei­chen. Pro­ban­den waren hier über­ge­wich­ti­ge Frau­en.

Sie wur­den einer von drei Grup­pen zuge­teilt. Frau­en aus Grup­pe 1 soll­ten zwei­mal pro Woche Kraft­trai­ning betrei­ben, Frau­en in Grup­pe 2 drei­mal pro Woche und Frau­en in Grup­pe 3 bil­de­ten die Kon­troll­ein­heit, die gar kein Trai­ning absol­vier­te. Die bei­den Trai­nings­grup­pen absol­vier­ten über zwölf Wochen lang das glei­che Trai­nings­pro­gramm, bei dem alle acht gro­ßen Mus­kel­grup­pen trai­niert wur­den.

Reduk­ti­on von inne­rem Bauch­fett um bis zu sie­ben Pro­zent

Am Ende stell­te sich her­aus, dass die bei­den Trai­nings­grup­pen deut­li­che Erfol­ge im Ver­gleich zu der untä­ti­gen Kon­troll­grup­pe ver­bu­chen konn­ten. Der Kör­per­fett­ge­halt der Frau­en aus Grup­pe 1 wur­de um 1,7 Pro­zent gesenkt und bei den Frau­en aus der Grup­pe 2 um 2,7 Pro­zent. Frau­en der bei­den Trai­nings­grup­pen redu­zier­ten dar­über hin­aus den Kör­per­fett­ge­halt im Hüft- und Ober­schen­kel­be­reich und im Bereich des Rump­fes (= Brust, Bauch, Rücken, Becken). Zudem konn­te vor allem das inne­re Bauch­fett, wel­ches als beson­ders gesund­heits­schäd­lich gilt, durch das Kraft­trai­ning gesenkt wer­den (Grup­pe 1: ‑6,2 Pro­zent, Grup­pe 2: ‑7,0 Pro­zent). Wäh­rend die bei­den Trai­nings­grup­pen sich deut­lich von der Kon­troll­grup­pe ohne Trai­ning unter­schie­den, konn­ten zwi­schen den bei­den Trai­nings­grup­pen kei­ne mess­ba­ren Unter­schie­de gezeigt wer­den. Es ist also hin­sicht­lich des Abnehm­ef­fekts rela­tiv egal, ob zwei- oder drei­mal die Woche trai­niert wird.

Die Stu­die zeig­te ins­ge­samt, dass ein Kraft­trai­ning, wel­ches über ent­we­der zwei oder drei­mal pro Woche ange­wen­det wur­de, effek­tiv den Kör­per­fett­ge­halt sen­ken kann. Beson­ders güns­tig wirk­te sich das Trai­nie­ren auf das inne­re Bauch­fett aus, das in zu hoher Men­ge gesund­heits­schäd­lich ist. Kraft­trai­ning konn­te in der Unter­su­chung somit dabei hel­fen, Über­ge­wicht zu min­dern und die Kör­per­zu­sam­men­set­zung zu ver­bes­sern.

Quel­le: shape UP fit­ness 5/19
Abbil­dung: vien­ins­we­den / shutterstock.com