Korea – Geschich­te (Teil 1)

Die Geschich­te auf der Halb­in­sel Korea beginnt mit Samm­lern und Jägern, die vor ca. 30 000 Jah­ren aus dem nordasia­ti­schen Raum ein­wan­der­ten, da die Halb­in­sel nicht von der letz­ten Eis­zeit betrof­fen war, die vor 10 000 Jah­ren ende­te. Um 8000 v. Chr. wan­der­ten tun­gusi­sche Stäm­me ein. Die korea­ni­sche Spra­che gehört zur Ural-Alta­i­schen-Sprach­fa­mi­lie, zu der auch tür­ki­sche, unga­ri­sche und fin­ni­sche Spra­chen im Ursprung gehö­ren. Dar­aus bil­de­te sich dann das korea­ni­sche Volk, es ist also nicht mit chi­ne­si­schen Völ­ker ver­wandt.

Das Land Korea wird zum ers­ten Mal in einer chi­ne­si­schen Auf­zeich­nung erwähnt mit dem chi­ne­si­schen Datum, das dem Jahr  2.333 vor Chr.  ent­spricht. 

Die Ent­ste­hungs­ge­schich­te beginnt mit einer mythi­schen Legen­de:

Hwan­gung, der Sohn des gött­li­chen Schöp­fers betrat die Erde mit 3000 Beglei­tern und wur­de der ers­te König. Eines Tages hör­te er Gebe­te eines Tigers und einer Bärin, die mensch­li­che Gestalt anneh­men woll­ten. Sie erhiel­ten Gehör, muss­ten sich jedoch 100 Tage in eine Höh­le ohne Tages­licht zurück­zie­hen. Nur die Bärin schaff­te es und erhielt mensch­li­che Gestalt. Spä­ter gebar sie am 3. Okto­ber 2333 vor Chr. einen Sohn, den sie Tan­gun nann­te und der 1211 Jah­re  regier­te. Das Land nann­te man Cho­sun, d.h. „Land der Mor­gen­fri­sche“ oder „Mor­gen­stil­le“. 

Und daher wird bis heu­te der 3. Okto­ber als Grün­dungs­tag der Nati­on gefei­ert.

Korea wur­de in den vier­tau­send Jah­ren sei­nes Bestehens immer wie­der von Chi­ne­sen, Mon­go­len, Man­dschu, Rus­sen und Japa­nern über­fal­len, unter­wor­fen, unter­drückt und kolo­ni­siert. Trotz all die­ser Schre­cken hat das korea­ni­sche Volk sei­ne eige­ne kul­tu­rel­le Iden­ti­tät bewahrt, was beson­ders auf sei­ne eige­ne, selbst­stän­di­ge Kul­tur und den unbän­di­gen Frei­heits­wil­len zurück zu füh­ren ist.

Im ers­ten Jahr­hun­dert vor Chr. bis 668 nach Chr. bestan­den auf der Halb­in­sel getrenn­te Rei­che: Sil­la, Kaya, Paek­che und Kogu­ryo. In die­ser Zeit gab es vie­le Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen die­sen Rei­chen, aber es ent­wi­ckel­te sich auch eine eigen­stän­di­ge Kul­tur, teil­wei­se beein­flusst von Chi­na. Bedeu­tend ist jedoch, dass beson­ders Paek­che durch die Prin­zes­sin Jin­gu eine Dynas­tie in Japan grün­de­te und ab ca. 350 n. Chr. Paek­che eine umfang­rei­che kul­tu­rel­le Unter­stüt­zung ver­an­lass­te. Basie­rend auf dem Scha­ma­nis­mus lehr­ten und schu­fen Künst­ler und Fach­leu­te aus Paek­che  die Ein­rich­tung von Kalen­der, Medi­zin und Lite­ra­tur. Dazu kamen spä­ter Bau­wer­ke wie Tem­pel, Pago­den und Paläs­te nach der Ein­füh­rung des Bud­dhis­mus in Japan  um 570 n. Chr. 

668 n. Chr. erreich­te Sil­la die Ver­ei­ni­gung der Rei­che und beein­fluss­te eben­falls Japan z.B. durch sei­ne hoch ent­wi­ckel­te Kera­mik. Ab 918 n. Chr. ent­stand die Koryo-Dynas­tie, die bis 1392 n. Chr. das Land regier­te. Man über­nahm das zen­tra­le Ver­wal­tungs­sys­tem aus den chi­ne­si­schen Tang- und Sung-Dynas­tien. Aus dem Namen Koryo wur­de spä­ter im Wes­ten der Name Korea abge­lei­tet. 1231 n. Chr. über­rann­ten die Mon­go­len auch Koryo, nach­dem sie sich in Chi­na fest­ge­setzt hat­ten. Über 100 Jah­re beein­fluss­ten sie Koryo, das Tri­bu­te zah­len muss­te. Aber auch Koryo pro­fi­tier­te von einem kul­tu­rel­len und tech­ni­schem Aus­tausch.

TAE­KWON-DO (= „Der Weg des  Fuß- und Hand­kamp­fes“) kam aus Chi­na und wur­de um 650 n. Chr. in Korea zur heu­ti­gen Sport­art erwei­tert. Sie ist in Korea die belieb­tes­te Sport­art und wird bereits in den Schu­len gelehrt und auch in gro­ßen Unter­neh­men teil­wei­se täg­lich gepflegt. In mehr als 1000 Zen­tren wer­den Trai­nings­mög­lich­kei­ten in Süd­ko­rea gebo­ten. Aller­dings wird auch in der Armee aus­ge­bil­det und die­se Spe­zi­al-Sol­da­ten sind sei­ner­zeit sogar im Viet­nam­krieg auf der Sei­te der USA ein­ge­setzt wor­den.

Von Korea aus hat sich Tae­kwon-Do über die gan­ze Welt ver­brei­tet und fin­det  vie­le begeis­ter­te Sport­ler.

1368 nach Chr. ver­trieb die Ming-Dynas­tie in Chi­na die Mon­go­len und es wird 1392 mit König Yi die korea­ni­sche Yi-Dynas­tie begrün­det, die bis 1910 Bestand hat­te. Korea erhielt wie­der sei­nen alten Namen Cho­son.

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