Korea – Land der Mor­gen­fri­sche

Karl-Heinz Wit­tig, seit über 30 Jah­ren Mit­glied im PRIS­MA, hat sich beruf­lich in den  Jah­ren von 1977 bis 2000 – mehr­fach in jedem Jahr – für eine län­ge­re Zeit in Süd­ko­rea auf­ge­hal­ten und dabei  Land und Leu­te, Geschich­te und Kul­tur  ken­nen­ge­lernt.

Und auf die­ser Basis möch­te das PRIS­MA sei­nen Mit­glie­dern etwas über die Geschich­te und Kul­tur Kore­as näher brin­gen.

Korea, Ein­lei­tung

Das PRIS­MA-Sport­stu­dio möch­te in  loser Fol­ge in den nächs­ten Wochen für sei­ne Mit­glie­der eine Doku­men­ta­ti­on über Korea ver­öf­fent­li­chen.  Da es im PRIS­MA auch eine gro­ße Grup­pe von TAE KWON-DO–Sportlern gibt, ist es sicher­lich beson­ders für die­se Grup­pe von Inter­es­se, etwas über die Geschich­te und Kul­tur  von Korea zu erfah­ren, da ja Tae­kwon-Do aus Korea stammt.

Aber auch für alle ande­ren dürf­te es über­aus inter­es­sant sein, etwas über die­ses ent­fern­te Land zu erfah­ren.

Viel Spaß bei der Lek­tü­re,
Klaus / Her­aus­ge­ber und Karl-Heinz / Ver­fas­ser.

Korea: Das Land der Mor­gen­stil­le

Ann­yong-haseyo !

Lie­be  PRIS­MA-Mit­glie­der, so wird man in Korea begrüßt , wenn man das Land betritt, und es heißt über­setzt:

SIND SIE IM FRIE­DEN?

Die gro­ße Halb­in­sel Korea hat eine Län­ge von ca. 1000 km und eine max. Brei­te von ca. 220 km hat. Korea ist unge­fähr so groß wie Groß­bri­tan­ni­en. Rund 3300 Inseln umsäu­men die Halb­in­sel Korea, dar­un­ter die gro­ße Vul­kan­in­sel Che­ju im Süden. 70 % der Ober­flä­che bestehen aus Ber­gen. Süd­ko­rea hat ca. 50 Mil­lio­nen Ein­woh­ner, Nord­ko­rea ca. 25 Mil­lio­nen.

Ein alter Name für Korea ist CHO­SON, d.h. über­setzt LAND DER MOR­GEN-FRI­SCHE oder MOR­GEN-STIL­LE. Das ist ein sehr poe­ti­scher Name, viel­leicht dar­auf zurück zu füh­ren, dass Korea von Nor­den bis Süden mit teils hohen Ber­gen und Hügeln bedeckt und daher mor­gens kühl und frisch ist.

Korea ist immer noch am 38. Brei­ten­grad in Nord­ko­rea und Süd­ko­rea geteilt, in zwei unab­hän­gi­ge Staa­ten. Korea liegt als Land zwi­schen Chi­na und Japan. Und so hat sich im Lau­fe der Jahr­tau­sen­de der Ein­fluss der chi­ne­si­schen Kul­tur nach Korea ver­brei­tet und von dort aus wei­ter nach Japan.

Der korea­ni­sche Mensch

„Korea ist ein Juwel unter den asia­ti­schen Län­dern und sei­ne Bewoh­ner sind ein edles Volk.“

So beginnt die berühm­te, ame­ri­ka­ni­sche Schrift­stel­le­rin und Nobel­preis­trä­ge­rin Pearl S. Buck ihr Vor­wort zu dem 1963 erschie­ne­nen Korea-Roman „Leben­di­ger Bam­bus“, der in der Zeit 1910 – 1945 der jap. Besat­zung Kore­as spielt.

Was sind die Korea­ner für Men­schen? Sie sind ein homo­ge­nes Volk, das im Nor­den wie im Süden die glei­che Spra­che spricht. Man sag­te ihnen eine gesun­de Mischung aus Ratio­na­lis­mus und Idea­lis­mus nach mit einer Beharr­lich­keit, die oft zu Stur­heit führt. Die Fami­lie ist immer ihr Mit­tel­punkt, zumal man auf ein­an­der ange­wie­sen ist. Man betrach­tet sich immer als fes­ter Bestand­teil der Fami­lie, des Dor­fes, der Fir­ma oder des Staa­tes. Wohin man im Land kommt, Gast­freund­schaft wird immer groß geschrie­ben.

Und die Wah­rung des „Gesichts“ ist äußerst wich­tig. Pres­ti­ge, das Image, die Wür­de zu wah­ren, steht oft über allem. Sie sind stolz und abso­lu­te Natio­na­lis­ten. Aber sie sind auch sehr tra­di­tio­nell und sen­ti­men­tal. Obwohl sie fröh­lich und humor­voll sind, ihre alten Lie­der und Gedich­te sind über­wie­gend von einer Trau­rig­keit geprägt, was sicher­lich auf die sehr tra­gi­sche Geschich­te ihres Lan­des zurück zu füh­ren ist.

Aber es gibt auch heut­zu­ta­ge eine sehr nega­ti­ve Sei­te in der Gesell­schaft, und das betrifft haupt­säch­lich die jun­ge Gene­ra­ti­on. Die Ent­wick­lung der Indus­trie und der Kapi­ta­lis­mus for­dern ihren Preis durch abso­lu­te Höchst­leis­tun­gen in den Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten. Dazu kom­men die stren­gen Erwar­tun­gen der Fami­lie und bei Ver­sa­gen der Gesichts­ver­lust. Es gibt natür­lich gro­ße Unter­schie­de zwi­schen Süd- und Nord­ko­rea. Davon spä­ter mehr.

Noch etwas zu den korea­ni­schen Fami­li­en­na­men. Der Fami­li­en­na­me wir immer zuerst genannt und dann ein zwei­sil­bi­ger Vor­na­me, also z. B. Kim Won Dae. Mehr als 50 % der Korea­ner tra­gen nur 5 Fami­li­en­na­men, näm­lich 22 % KIM, 14 % Lee oder YI, Pak, Choi und Chong. KIM bedeu­tet Gold, Pak ist Kür­bis. Die Frau­en behal­ten bei ihrer Hoch­zeit ihren Fami­li­en­na­men. Fami­li­en­na­men gibt es seit ca. 250 n.Chr.

Fort­set­zung auf „Korea – Tra­di­tio­nel­le Hei­rat