Macht Fleisch essen Män­ner männ­li­cher?

Macht Fleisch essen Männer männlicher? / Foto: Satyrenko, shutterstock

Män­ner essen dop­pelt so viel Fleisch wie Frau­en. Über die Grün­de gab es bis­her vie­le Ver­mu­tun­gen aber wenig Fak­ten: Weil Jun­gen von klein auf gesagt wird: Iss dein Fleisch, damit du groß und stark wirst. Weil der frü­he Mann als Jäger fürs Fleisch sorg­te und die Frau Früch­te sam­mel­te. Oder: Weil Män­ner mit Genuss essen, Frau­en dage­gen mit Blick auf die Figur.
Alles falsch, haben aus­tra­li­sche Wis­sen­schaft­ler her­aus gefun­den.

Fleisch ver­schafft Män­nern ein Gefühl von Stär­ke, Macht und Männ­lich­keit, sagen die For­scher der Uni Syd­ney. Das läge vor allem dar­an, dass Fleisch einen hohen sozia­len Sta­tus habe. Man ser­viert es sei­nen Gäs­ten, gönnt sich beson­de­re Stü­cke zu fest­li­chen Anläs­sen, und frü­her kam es nur sonn­tags auf den Tisch. Von die­sem geho­be­nen Anse­hen des Nah­rungs­mit­tels hof­fen Män­ner, die sich selbst eine eher gerin­ge sozia­le Stel­lung zurech­nen, sich eine Schei­be abschnei­den zu kön­nen. Sie glau­ben: Viel Fleisch, viel Ehr.

Ihre Fleisch-Psy­cho­lo­gie beleg­ten die For­scher mit einem Expe­ri­ment, bei dem Män­nern zwei Arten von „Beast Bur­gern“ ange­bo­ten wur­den, ein­mal als vege­ta­risch dekla­riert, ein­mal fleisch-basiert. Bei­de Ange­bo­te waren äußer­lich völ­lig gleich ver­packt und mit dem­sel­ben Ernäh­rungs­pro­fil beschrie­ben.

Ergeb­nis: Män­ner, die sich zur sozi­al nied­ri­ge­ren Bevöl­ke­rungs­schicht rech­nen, grif­fen ver­mehrt nach dem angeb­li­chen Fleisch-Bur­ger. Das Ergeb­nis der Stu­die ist abso­lut nicht made in Aus­tra­lia, obwohl dort mehr Fleisch kon­su­miert wird als in jedem ande­ren Land der Welt: 92,5 Kilo pro Per­son im Jahr.

In Deutsch­land ist der Fleisch­ver­brauch im ver­gan­ge­nen Jahr 2017 auf das nied­rigs­te Niveau seit mehr als zwei Jahr­zehn­ten gesun­ken: 59,7 Kilo. Das waren 800 Gramm weni­ger als ein Jahr zuvor.

Ob das ein Ergeb­nis der Tier­schüt­zer- und Vege­ta­ri­er-Kam­pa­gnen ist oder eine Akt der indi­vi­du­el­len Ver­nunft, ist unge­klärt. Gesün­der ist es auf jeden Fall, brin­gen doch Ernäh­rungs­be­ra­ter und Ärz­te den Ver­zehr vor allem von rotem und zu Wurst ver­ar­bei­te­tem Fleisch und Krebs­er­kran­kun­gen in Ver­bin­dung.

Fit­ness-Sport­ler wis­sen längst, dass sie ihren Eiweiß-Bedarf nicht unbe­dingt mit gewal­ti­gen Fleisch­por­tio­nen sichern müs­sen. Sie fin­den spe­zi­ell auf ihre Trai­nings­zie­le abge­stimm­te Pro­te­in-Extrak­te an ihrer Stu­dio-The­ke. Die ent­hal­ten im Ver­gleich zum Bur­ger oder Döner weni­ger Fett und kei­ne Hor­mo­ne. Und für das männ­li­che Selbst­wert­ge­fühl kennt jeder im Stu­dio ande­re Wege als Fleisch zu essen.

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Foto: Saty­ren­ko, shut­ter­stock