Mit Acht­sam­keit in Spit­zen­form

Acht­sam­keits­trai­ning hat vie­le Vor­tei­le. Nun stell­te ein For­schungs­team auch die posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen von Acht­sam­keit auf die Leis­tungs­fä­hig­keit im Sport fest. Im gegen­wär­ti­gen Moment prä­sent zu blei­ben, stei­gert laut aktu­el­len Stu­di­en die Leis­tungs­fä­hig­keit von Spit­zen- und Frei­zeit­sport­lern.

Die einen jubeln vor Freu­de, die ande­ren las­sen die Köp­fe hän­gen. Emo­tio­nen ste­hen bei Sport­er­eig­nis­sen an der Tages­ord­nung. Gefüh­le spie­len auch bei der Abru­fung von Leis­tun­gen bei Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten eine zen­tra­le Rol­le. Wer sei­ne Emo­tio­nen kon­trol­lie­ren kann, leis­tet mehr und ist erfolg­rei­cher. Spit­zen­sport­ler prak­ti­zi­ern des­halb Acht­sam­keits­trai­ning. Ein For­schungs­team des Karls­ru­her Insti­tuts für Tech­no­lo­gie (KIT) konn­te mit sei­nen Stu­di­en zei­gen, dass sich die Fähig­kei­ten, Kon­zen­tra­ti­on auf­recht­zu­er­hal­ten und Emo­tio­nen zu regu­lie­ren, wie Mus­keln trai­nie­ren las­sen.

Ähn­lich wie Kraft­trai­ning

„Acht­sam­keits­übun­gen wir­ken ähn­lich wie Kraft­trai­ning“, sagt Pro­fes­sor Dar­ko Jekauc vom Insti­tut für Sport und Sport­wis­sen­schaft des KIT. „Wer regel­mä­ßig trai­niert, stei­gert sei­ne men­ta­le Stär­ke.“ Acht­sam­keit bedeu­te dabei, sich auf den gegen­wär­ti­gen Moment zu kon­zen­trie­ren, also Kör­per­emp­fin­dun­gen, Gedan­ken und Gefüh­le bewusst wahr­zu­neh­men, ohne die­se zu bewer­ten. „Denn Gemüts­be­we­gun­gen wie Freu­de, Zorn, Angst oder Hilf­lo­sig­keit machen sich auf kör­per­li­cher und geis­ti­ger Ebe­ne bemerk­bar und beein­flus­sen somit die Leis­tung“, erläu­tert der Pro­fes­sor für Sport­psy­cho­lo­gie. „Die Prä­senz im Hier und Jetzt hilft, aus dem Gedan­ken­ka­rus­sell aus­zu­stei­gen, schwie­ri­ge Emo­tio­nen zu über­win­den und die wesent­li­chen Momen­te des Lebens bewusst zu erle­ben.“

Emo­tio­na­le Sta­bi­li­tät bringt sta­bi­le Leis­tung

Indem Sport­ler in der Lage sei­en, eige­ne Bewer­tun­gen zu redu­zie­ren und die Akzep­tanz für die momen­ta­ne Situa­ti­on zu stei­gern, erhö­he sich ihre emo­tio­na­le Sta­bi­li­tät, sagt Jekauc. Und wer emo­tio­nal sta­bil sei, bewer­te Situa­tio­nen eher opti­mis­tisch, statt sich auf Schwie­rig­kei­ten zu kon­zen­trie­ren. Pro­mi­nen­te Bei­spie­le für Erfolg durch Acht­sam­keit sei­en Novak Djo­ko­vic im Ten­nis, Ste­ve Kerr und Kobe Bryant im Bas­ket­ball oder Malai­ka Miham­bo in der Leicht­ath­le­tik. Auch Bas­ket­ball-Coach Phil Jack­son, der mit den Chi­ca­go Bulls und den Los Ange­les Lakers ins­ge­samt elf Meis­ter­schaf­ten der US-ame­ri­ka­ni­schen Pro­fi­li­ga NBA gewon­nen hat, habe Acht­sam­keits­trai­ning als „Geheim­waf­fe“ eingesetzt.Der Sport­psy­cho­lo­ge und sein Team haben nun ein Pro­gramm zum Training der Acht­sam­keit für Sport­le­rin­nen und Sport­ler als Buch ver­öf­fent­licht. Im Fokus steht ein wis­sen­schaft­lich fun­dier­tes Acht­sam­keits­pro­gramm für den Pro­fi- und Frei­zeit­sport, das allein oder in der Grup­pe durch­ge­führt wer­den kann.

Abbil­dung: Evge­ny Ata­ma­nen­ko / shutterstock.com
Quel­le: shape UP Ladies 1/2023