Mit Tra­la­la bringt Training nichts

Mit Tralala bringt Training nichts / Foto: AlenD, shutterstockDie Einen legen Gewicht­chen statt Gewich­te auf. Ande­re haben ihr Smart­phone statt der Han­tel im Griff. Man­che sind mit allen Sin­nen bei GZSZ auf der Matt­schei­be und eini­ge sit­zen ganz still, um dem Rhyth­mus aus ihren Kopf­hö­rern zu lau­schen. Und das nen­nen sie dann Training. Kein Wun­der, dass ihre Trai­ner sich im Geis­te die Haa­re rau­fen und jedes vier­te Mit­glied schon nach ein paar Wochen das Hand­tuch wirft, „weil es ja eh nichts bringt“. Mit Pseu­do-Fit­ness und Tra­la­la-Training wird eben keine/r fit. Dabei muss im Stu­dio nie­mand gleich zum Body­buil­der wer­den, um in Form zu kom­men.

Egal, ob wir abneh­men, bes­ser aus­se­hen oder ein­fach in Form blei­ben wol­len – ganz ohne Auf­wand wird das nichts. Wir müs­sen uns schon ein wenig anstren­gen, wenn wir etwas errei­chen wol­len. Die­ses klei­ne Biss­chen Anstren­gung durch etwas mehr Gewicht, ein klein wenig mehr Tem­po oder die um ein paar Mil­li­me­ter wei­te­re Deh­nung, reicht oft schon. Das Alles strengt unse­ren Kör­per an.

Dein Kör­per ist ein klu­ger Kopf

Aber wenn wir nach dem Training auf der Couch lie­gen, arbei­tet er dar­an, dass ihm die­ses Trai­nings­pen­sum beim nächs­ten Mal über­haupt nichts mehr aus­macht. Des­halb macht er sei­ne Mus­keln etwas stär­ker, sei­ne Seh­nen etwas elas­ti­scher, sein Herz-Kreis­lauf-Sys­tem etwas leis­tungs­fä­hi­ger. Und zwar ohne unser Zutun und immer etwas mehr, als wir es im letz­ten Training von uns und ihm ver­langt haben. Die Exper­ten nen­nen das eine Super-Kom­pen­sa­ti­on.

Dein Kör­per ist ein fau­ler Sack

Wenn wir beim nächs­ten Training von allem wie­der etwas weni­ger machen – weni­ger Gewicht, weni­ger Tem­po, weni­ger Deh­nung – dann schraubt unser schlau­er Kör­per sei­ne gera­de erst erhöh­te Leis­tungs­fä­hig­keit wie­der zurück. Er ist eben min­des­tens genau so faul wie wir und tut nicht mehr als er muss. Wenn wir das zulas­sen, war das letz­te Training also für die Katz. Wir sind unse­rem Trai­nings­ziel kein Stück näher gekom­men, haben aber Zeit ver­dad­delt, Kraft ver­geu­det, Schweiß ver­schwen­det.

Jede noch so lan­ge Rei­se beginnt immer mit dem ers­ten Schritt, sagt ein chi­ne­si­sches Sprich­wort. Und wenn sie zum Ziel füh­ren soll, müs­sen dem ers­ten vie­le wei­te­re fol­gen.
Fit­ness-Training ist nichts ande­res als eine Rei­se, eine Rei­se zu sich selbst.

Use it or loo­se it – trai­nie­re oder ver­lie­re!

Wir alle sit­zen zu viel, essen zu viel und bewe­gen uns zu wenig. Das macht auf Dau­er dick, unbe­weg­lich und krank. Wer so nicht wer­den will, braucht Training – mäßig aber regel­mä­ßig, sys­te­ma­tisch und immer ein wenig anstren­gend. Use or loo­se it, sagt der Eng­län­der. Was du nicht gebrauchst, wirst du ver­lie­ren: dei­ne Mus­kel­kraft, dei­ne Aus­dau­er, dei­ne Figur, dei­ne Beweg­lich­keit – die kör­per­li­che und die geis­ti­ge.

Also ent­schei­de dich! Gehst du ins Fit­ness­stu­dio, um zu plau­dern, Musik zu hören, Fern­se­hen zu gucken, wischi­wa­schi zu trai­nie­ren und ande­ren beim Training zuzu­schau­en oder willst du selbst fit blei­ben. Dann raus aus der Kom­fort­zo­ne und rein ins Training.

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Foto: AlenD, shut­ter­stock