Die Einen legen Gewichtchen statt Gewichte auf. Andere haben ihr Smartphone statt der Hantel im Griff. Manche sind mit allen Sinnen bei GZSZ auf der Mattscheibe und einige sitzen ganz still, um dem Rhythmus aus ihren Kopfhörern zu lauschen. Und das nennen sie dann Training. Kein Wunder, dass ihre Trainer sich im Geiste die Haare raufen und jedes vierte Mitglied schon nach ein paar Wochen das Handtuch wirft, „weil es ja eh nichts bringt“. Mit Pseudo-Fitness und Tralala-Training wird eben keine/r fit. Dabei muss im Studio niemand gleich zum Bodybuilder werden, um in Form zu kommen.
Egal, ob wir abnehmen, besser aussehen oder einfach in Form bleiben wollen – ganz ohne Aufwand wird das nichts. Wir müssen uns schon ein wenig anstrengen, wenn wir etwas erreichen wollen. Dieses kleine Bisschen Anstrengung durch etwas mehr Gewicht, ein klein wenig mehr Tempo oder die um ein paar Millimeter weitere Dehnung, reicht oft schon. Das Alles strengt unseren Körper an.
Dein Körper ist ein kluger Kopf
Aber wenn wir nach dem Training auf der Couch liegen, arbeitet er daran, dass ihm dieses Trainingspensum beim nächsten Mal überhaupt nichts mehr ausmacht. Deshalb macht er seine Muskeln etwas stärker, seine Sehnen etwas elastischer, sein Herz-Kreislauf-System etwas leistungsfähiger. Und zwar ohne unser Zutun und immer etwas mehr, als wir es im letzten Training von uns und ihm verlangt haben. Die Experten nennen das eine Super-Kompensation.
Dein Körper ist ein fauler Sack
Wenn wir beim nächsten Training von allem wieder etwas weniger machen – weniger Gewicht, weniger Tempo, weniger Dehnung – dann schraubt unser schlauer Körper seine gerade erst erhöhte Leistungsfähigkeit wieder zurück. Er ist eben mindestens genau so faul wie wir und tut nicht mehr als er muss. Wenn wir das zulassen, war das letzte Training also für die Katz. Wir sind unserem Trainingsziel kein Stück näher gekommen, haben aber Zeit verdaddelt, Kraft vergeudet, Schweiß verschwendet.
Jede noch so lange Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt, sagt ein chinesisches Sprichwort. Und wenn sie zum Ziel führen soll, müssen dem ersten viele weitere folgen.
Fitness-Training ist nichts anderes als eine Reise, eine Reise zu sich selbst.
Use it or loose it – trainiere oder verliere!
Wir alle sitzen zu viel, essen zu viel und bewegen uns zu wenig. Das macht auf Dauer dick, unbeweglich und krank. Wer so nicht werden will, braucht Training – mäßig aber regelmäßig, systematisch und immer ein wenig anstrengend. Use or loose it, sagt der Engländer. Was du nicht gebrauchst, wirst du verlieren: deine Muskelkraft, deine Ausdauer, deine Figur, deine Beweglichkeit – die körperliche und die geistige.
Also entscheide dich! Gehst du ins Fitnessstudio, um zu plaudern, Musik zu hören, Fernsehen zu gucken, wischiwaschi zu trainieren und anderen beim Training zuzuschauen oder willst du selbst fit bleiben. Dann raus aus der Komfortzone und rein ins Training.
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