Mobil blei­ben heißt jung blei­ben

Mobil bleiben heißt jung bleiben / Foto: RStollner, ShutterstockAlt wer­den will jeder, aber kei­ner will es wirk­lich sein. Dabei ist unser Kör­per dazu „ver­dammt“, dass zwi­schen dem 20. und 30. Lebens­jahr dege­ne­ra­ti­ve Ver­än­de­run­gen begin­nen. Sowohl die Leit­ge­schwin­dig­keit der Ner­ven­bah­nen, als auch die Mus­kel­kraft ver­rin­gern sich zuneh­mend. Und vor allem die Beweg­lich­keit lässt nach. Die­se Pro­zes­se sind nicht rück­gän­gig zu machen. So weit die schlech­te Nach­richt. Die gute aber ist: Die Geschwin­dig­keit, in der die­se Erschei­nun­gen ablau­fen, bestim­men wir zum gro­ßen Teil selbst.

Ab dem 50. Lebens­jahr, wenn auch noch die all­ge­mei­nen dege­ne­ra­ti­ven Ver­än­de­run­gen der Wir­bel­säu­le und Gelen­ke, wie Arthro­se, Osteo­po­ro­se oder die Spi­nal­ka­nals­teno­se (Ver­en­gung des Wir­bel­ka­nals) hin­zu­kom­men, lässt die all­ge­mei­ne Mobi­li­tät häu­fig stark nach.

Bei­spie­le für Ver­än­de­run­gen mit zuneh­men­dem Alter sind

  • kogni­ti­ver Abbau
  • ver­min­der­te Organ­kom­pe­tenz (Herz/Lunge, etc.)
  • ver­min­der­te Vital­ka­pa­zi­tät (Atem­we­ge etc.)
  • ver­min­der­te Ner­ven­leit­ge­schwin­dig­keit
  • dege­ne­ra­ti­ve Ver­än­de­run­gen (Wirbelsäule/Gelenke)
  • all­ge­mei­ner Mus­kel­ab­bau – Sar­ko­pe­nie
  • ein­ge­schränk­te Dehn­fä­hig­keit und Gelen­kig­keit (Mobi­li­tät)

Spä­tes­tens zu die­sem Zeit­punkt, soll­te es für jeden von uns selbst­ver­ständ­lich sein aktiv zu wer­den oder zu blei­ben! Auch wenn der ers­te Lack ab ist – die Unter­halts­kos­ten stei­gen wei­ter. Mit zuneh­men­dem Alter steigt der Auf­wand, um unse­ren Kör­per auf dem Niveau zu hal­ten, das wir uns für unse­ren All­tag wün­schen. Die meis­ten Men­schen, die man im zuneh­men­den Alter fragt, was für sie wich­tig ist, nen­nen den Erhalt der Mobi­li­tät und der damit ver­bun­de­nen Selb­stän­dig­keit.

Lebens­qua­li­tät erhal­ten

Ziel des Gan­zen ist es, eine gewis­se Lebens­qua­li­tät auf­recht zu erhal­ten, die natür­lich für jeden von uns sehr indi­vi­du­ell sein kann. Jeder bestimmt für sich, was für ihn Lebens­qua­li­tät bedeu­tet, aber für fast jeden ist die­ses damit ver­bun­den mobil zu blei­ben und den All­tag eigen­stän­dig gestal­ten zu kön­nen. Hier­zu ist jedoch not­wen­dig unse­ren Kör­per zu unter­stüt­zen. Dazu rei­chen oft schon weni­ge kur­ze Trai­nings­ein­hei­ten mit ein­fa­chen all­tags­ge­rech­ten Mobilisations‑, Kräf­ti­gungs- und Koor­di­na­ti­ons­übun­gen. Bei Bedarf kann auch noch ein regel­mä­ßi­ges Aus­dau­er­trai­ning sinn­voll sein, wenn man im All­tag all­ge­mein nicht sehr aktiv ist (z. B. bei ver­mehrt sit­zen­der Tätig­keit).

Beweg­lich­keits­trai­ning

Trai­niert wer­den Gelen­kig­keit (pas­si­ver Bewe­gungs­ap­pa­rat) und Dehn­fä­hig­keit (akti­ver Bewe­gungs­ap­pa­rat). Die­se Berei­che zusam­men genom­men erge­ben Ihre Gesamt­be­weg­lich­keit (Fle­xi­bi­li­tät), wobei einer der bei­den Teil­be­rei­che für sich allei­ne bereits für eine redu­zier­te Gesamt­be­weg­lich­keit ver­ant­wort­lich sein kann.

Die Zie­le des Beweg­lich­keits­trai­nings lie­gen in:

  • dem Erhalt der Bewe­gungs­frei­heit der Gelen­ke und der Wir­bel­säu­le (Gelen­kig­keit)
  • der Fähig­keit die­se Bewe­gungs­frei­heit opti­mal nut­zen zu kön­nen (Dehn­fä­hig­keit)
  • und all­ge­mein in der Ver­mei­dung von mus­ku­lä­ren Dys­ba­lan­cen (mus­ku­lä­ren Ungleich­ge­wich­ten), die durch all­ge­mei­ne dege­ne­ra­ti­ve Ver­än­de­run­gen im Alter zuneh­men.
  • Ver­rin­ge­rung struk­tu­rel­ler Ver­än­de­run­gen
  • Akti­vie­rung der gelenks­um­ge­ben­den Mus­ku­la­tur
  • Ver­bes­se­rung der Wahr­neh­mung und der Bewe­gungs­aus­füh­rung (Sturz­pro­phy­la­xe)
  • Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­on von Gelenk­flüs­sig­keit

Für die Her­stel­lung oder den Erhalt der Gelen­kig­keit trai­nie­ren Sie die Schul­tern, die Brust­wir­bel­säu­le, die Len­den­wir­bel­säu­le und die Hüft­ge­len­ke. Die Dehn­fä­hig­keit opti­mie­ren Sie durch das Trai­ning der Mus­ku­la­tur von Nacken, Brust, Bein- und Hüft­beu­ger sowie die Innen­sei­ten der Ober­schen­kel, der Gesäß­mus­ku­la­tur und der Rücken­stre­cker.

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Foto: RStoll­ner, Shut­ter­stock