Mus­keln kriegt man nur mit Köpf­chen

Muskeln kriegt man nur mit Köpfchen / Foto: Usoltsev Kirill, ShutterstockFür sein Wachs­tum braucht jeder Mus­kel rich­tig dosier­te und opti­mal ange­pass­te Rei­ze. Es nützt also nichts, ein­fach drauf los zu trai­nie­ren. Nur wer mit Köpf­chen und fach­kun­di­ger Anlei­tung trai­niert, trai­niert erfolg­reich. Die rich­ti­gen Wachs­tums­rei­ze zu set­zen, bedeu­tet, immer wie­der die Schwel­le zu über­schrei­ten, ab der ein Mus­kel sei­ne Mas­se stei­gert. Die­ses Hyper­tro­phie-Trai­ning erfolgt nach bestimm­ten Regeln.

Ein opti­ma­ler Mus­kel­reiz gibt ein Signal an den Kör­per, dass sich die vor­han­de­nen Kraft­re­ser­ven zur­zeit auf einem Niveau befin­den, das zu nied­rig ist, um die Trai­nings­be­las­tung zu bewäl­ti­gen. Die Ant­wort des Kör­pers ist die soge­nann­te Super-kom­pen­sa­ti­on – der Mus­kel­quer­schnitt ver­grö­ßert sich, um den Trai­nings­be­las­tun­gen stand­zu­hal­ten.

Damit die­ser Pro­zess für das Errei­chen des Trai­nings­ziels opti­mal genutzt wer­den kann, soll­te man im Trai­ning bestimm­te Trai­nings­me­tho­den anwen­den. Die­se Trai­nings­me­tho­den set­zen dann die geziel­ten Mus­kel­rei­ze.

Die bes­ten Inten­si­täts­tech­ni­ken im Kraft­trai­ning

Will man das Wachs­tum der Mus­keln beschleu­ni­gen oder die­se über­haupt zum Wachs­tum ani­mie­ren, muss das Trai­ning inten­si­viert wer­den. Das erreicht man unter ande­rem durch die Erhö­hung der Trai­nings­ge­wich­te, weil sich der Mus­kel mit der Zeit an glei­che Trai­nings­be­din­gun­gen gewöhnt und im End­ef­fekt eine Sta­gna­ti­on ein­tre­ten kann – der Mus­kel stellt sein Wachs­tum ein.
Die pro­gres­si­ve Gewichts­stei­ge­rung ist nur eine Metho­de, um dem Mus­kel neue und opti­ma­le Rei­ze zu lie­fern. Dar­über hin­aus gibt es eine Rei­he ver­schie­de­ner Inten­si­täts­tech­ni­ken, die den Mus­kel opti­mal sti­mu­lie­ren. Dadurch kann unter Umstän­den beim Kraft­trai­ning ein Pla­teau über­wun­den wer­den.

Das lässt sich mit fol­gen­den Inten­si­täts­tech­ni­ken errei­chen:


1. Reduk­ti­ons­sät­ze (Drop­sets)

Nach der letz­ten Wie­der­ho­lung, wenn der Mus­kel so weit ermü­det ist, dass kei­ne wei­te­ren, sau­be­ren Wie­der­ho­lun­gen mög­lich sind, redu­ziert man das Gewicht um 25 bis 30 Pro­zent und trai­niert wei­ter.

2. Rest- /Pau­se-Sät­ze
Nach dem regu­lä­ren Trai­nings­satz und letz­ter Wie­der­ho­lung setzt man das Gewicht nicht ab, son­dern war­tet 10 bis 15 Sekun­den ab. Danach ver­sucht man mit dem glei­chen Gewicht so vie­le Wie­der­ho­lun­gen zu schaf­fen, wie mög­lich – bis zum Mus­kel­ver­sa­gen.

3. Super­sät­ze
Die belieb­tes­te Art ist das Trai­ning nach dem Ant­ago­nis­ten-Prin­zip: Man führt zwei Übun­gen für zwei ver­schie­de­ne Mus­kel­par­tien aus – und zwar ohne dazwi­schen zu pau­sie­ren. Das könn­te zum Bei­spiel eine Brust-Rücken- oder Bizeps-Tri­zeps-Paa­rung sein. Der Kör­per muss das Blut von der einen Kör­per­par­tie in die ande­re trans­por­tie­ren, und zwar ohne Pau­se oder Rege­ne­ra­ti­on.

4. Iso­la­ti­ons­trai­ning
Man trai­niert nur eine Mus­kel­grup­pe sepa­rat; zum Bei­spiel durch Flie­gen­de oder But­ter­fly, um den Brust­mus­kel iso­liert zu trai­nie­ren. Die­se Art des Kraft­trai­nings besei­tigt vor­han­de­ne Mus­kel­schwä­chen und defi­niert den Mus­kel.

5. Gewichts­über­ga­be (mit Trai­nings­part­ner)
Man wählt eine bestimm­te Übung aus, wie bei­spiels­wei­se Bizeps-Curls, und macht so vie­le Wie­der­ho­lun­gen, bis der Mus­kel völ­lig ermü­det (Mus­kel­ver­sa­gen). Dann über­gibt man die Han­tel sei­nem Trai­nings­part­ner, der die Übung fort­setzt. Stößt auch er an sei­ne Gren­zen, über­nimmt wie­der der Ers­te das Gewicht. Der Satz läuft so lan­ge, bis einer der Ath­le­ten auf­gibt. Die­se Metho­de hat einen hohen Moti­va­tions-Fak­tor.

6. Nega­tiv­wie­der­ho­lun­gen
Beim Heben eines Gewichts führt man eine posi­ti­ve Bewe­gung aus. Wird das Gewicht dage­gen her­ab­ge­las­sen, spricht man von einer nega­ti­ven Bewegung/Wiederholung. Bei nega­ti­ver Wie­der­ho­lung wer­den die Bän­der und Seh­nen ver­stärkt belas­tet, was auch zu einer all­ge­mei­nen Stär­kung führt. Um die Inten­si­tät der Bewe­gung zusätz­lich zu erhö­hen, soll­te eine nega­ti­ve Wie­der­ho­lung bewusst lang­sam aus­ge­führt wer­den (bis zu meh­re­ren Sekun­den lang).

7. Super­s­low
Das Prin­zip der Super­s­low-Metho­de basiert auf einer lan­gen und beson­ders inten­si­ven Mus­kel­span­nung, was den Mus­kel erheb­lich belas­tet. Für die­se Metho­de braucht man viel Zeit, es wer­den im Schnitt jeweils vier bis fünf Sekun­den für die kon­zen­tri­sche und exzen­tri­sche Pha­se (Anhe­ben und Absen­ken) einer Wie­der­ho­lung benö­tigt.

Den voll­stän­di­gen Bei­trag mit einem Trai­nings­plan nach der Super­s­low-Metho­de fin­den Sie in der „shape UP fit­ness“, dem Maga­zin der Fit­ness­stu­di­os. Jetzt in vie­len Stu­di­os oder unter www.shapeup-magazin.de.

Foto: Usolts­ev Kirill, Shut­ter­stock