Piri­for­mis – falsch ver­stan­de­ne Schmer­zen

Manch­mal reicht schon eine „fal­sche“ Bewe­gung. Dann schießt ein ste­chen­der Schmerz von einer Po-Backe ins Bein und mit­un­ter bis in den Fuß. Das Bein kann sich taub anfüh­len oder über­all krib­beln. Was sich da wie ein ein­ge­klemm­ter Ischi­as­nerv anfühlt, ist oft „nur“ der Piri­for­mis-Mus­kel, der zwar nahe am Ischi­as­nerv ver­läuft, aber noch längst kein Band­schei­ben­vor­fall ist, der gleich unters Mes­ser zwingt. Und des­halb gehört das so genann­te Piri­for­mis-Syn­drom auch zu jenen Stö­run­gen des gesund­heit­li­chen Wohl­be­fin­dens, die sich durch Fit­ness-Trai­ning behe­ben und ver­mei­den las­sen.

Der Mus­kel mit dem unge­wohn­ten Namen hat die Form eines fla­chen Ban­des, das in bei­den Po-Backen ver­läuft und sowohl das Hüft­ge­lenk sta­bi­li­siert also auch den Ober­schen­kel anhe­ben und dre­hen kann. Wer mobil ist blei­ben will, kann auf seí­ne Diens­te nicht ver­zich­ten. Kommt es zu Ver­span­nun­gen des Piri­for­mis-Mus­kels, ent­steht ein zu star­ker Druck auf den Ischi­as­nerv, der dar­auf mit Schmer­zen reagiert.

Manch­mal lässt sich die Ver­span­nung des Piri­for­mis von fach­kun­di­gen Hän­den erfüh­len, aber eben­so oft wer­den bei der Suche nach der Quel­le des Schmer­zes auch Ursa­che und Wir­kung ver­wech­selt. Dann hagelt es schmerz­stil­len­de und ent­zün­dungs­hem­men­de Pil­len oder gar Sprit­zen. Dabei wären – wie soll­te es anders sein – ein paar Übun­gen hilf­rei­cher.

Durch Deh­nungs-Übun­gen las­sen sich näm­lich die ver­kürz­ten Mus­keln wie­der „län­gen“, der Becken­gür­tel wird gestärkt und Hal­tungs­schä­den kön­nen kor­ri­giert wer­den. Eine die­ser Übun­gen lässt sich sogar im Sit­zen absol­vie­ren:

Man setzt sich auf einen Stuhl. Der Unter­schen­kel des rech­ten Bei­nes wird auf dem lin­ken Ober­schen­kel abge­legt. Jetzt das lin­ke Knie umfas­sen und den Ober­kör­per sanft nach vor­ne zie­hen. Man soll­te dabei eine Deh­nung (zie­hen­des Gefühl) in der rech­ten Gesäß­ba­cke spü­ren.
Der Zug kann durch mehr oder weni­ger star­kes Vor­beu­gen indi­vi­du­ell gesteu­ert wer­den. Man kann zudem den Zug ver­stär­ken, indem man mit den Sitz­be­in­hö­ckern etwas nach vor­ne rollt.
Die Deh­nung etwa 30 Sekun­den hal­ten und dann lockern. Danach mit dem ande­ren Bein wie­der­ho­len (Zwei bis drei Mal pro Kör­per­sei­te).

Wer wie­der­holt von sei­nem Piri­for­mis geär­gert wird, soll­te auf kei­nen Fall sei­ne kör­per­li­chen Akti­vi­tä­ten ein­stel­len, son­dern statt­des­sen ein paar Maß­nah­men zur Ver­beu­gung ergrei­fen:
– vor dem Trai­ning sorg­fäl­tig auf­wär­men
– das Trai­ning – beson­ders nach einem Vor­fall nur lang­sam in Inten­si­tät und Umfang stei­gern
– beim Lau­fen unebe­ne Böden und Stei­gun­gen mei­den
– auf kor­rek­te Kör­per­hal­tung und Aus­füh­rung der Übun­gen ach­ten
– bei schlech­ter Kör­per­hal­tung Gym­nas­tik statt Jog­gen betrei­ben
– im Fal­le auf­tre­ten­der Schmer­zen Pau­se ein­le­gen bis zum Abklin­gen der Schmer­zen

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Foto: PicMy, Shut­ter­stock