Rau­chen macht schlank, nicht Rau­chen nicht dick

Rauchen macht schlank, nicht Rauchen nicht dick / Foto: Ljupco Smokovski, ShutterstockDer Stolz mit dem Rau­chen auf­ge­hört zu haben, weicht oft­mals dem Schre­cken auf der Waa­ge: Vie­le Ex-Rau­cher neh­men nach dem Rauch­z­ö­li­bat zu. Und genau das hält vie­le Rau­cher davon ab, über­haupt auf­zu­hö­ren! Dabei sind die paar Life­style-Kilos zumin­dest viel unbe­denk­li­cher als eine geteer­te Lun­ge. Und das Gewichts­plus muss gar nicht sein, wenn man die Gegen­maß­nah­men kennt.

Niko­tin ist das wohl bekann­tes­te Gift des Tabaks. Über die Lun­ge kommt es in sekun­den­schnel­le im Gehirn an und dringt dort in das „auto­no­me Ner­ven­zen­trum“ ein, was dann den Herz­schlag beschleu­nigt. Auch die Leber schüt­tet die Stress­hor­mo­ne Adre­na­lin und Nor­ad­re­na­lin aus.

Umso inter­es­san­ter, dass wir das Rau­chen als „Ent­span­nungs­maß­nah­me“ kon­di­tio­niert haben, was wohl dar­an lie­gen mag, dass eini­ge ande­re Hor­mo­ne her­bei­ge­kit­zelt wer­den: Dopa­min unter­drückt den Appe­tit, Ace­tyl­cho­lin macht wach, Sero­to­nin hebt die Stim­mung, Endor­phi­ne redu­zie­ren Angst und Stress. Aber auf­ge­passt: Bei täg­lich 20 Ziga­ret­ten kom­men etwa 40mg des Ner­ven­gifts im Kör­per an. Wür­de man die­se Men­ge schlu­cken, wäre das sofort töd­lich. Des­halb soll­te aus Tabak auch kein Tee gebraut wer­den…

Stress lass nach – oder doch nicht?

Die Hor­mo­ne hem­men also nicht nur den Appe­tit, son­dern kur­beln auch den Stoff­wech­sel zusätz­lich an. Wer raucht, kommt schnell auf ein kalo­ri­sches Defi­zit von 200 Kalo­rien. Da zusätz­lich die Geschmacks­ner­ven ein­ge­räu­chert wer­den, ver­liert sich auch der Geschmack am Essen. Der gusta­to­ri­sche Kar­ne­val bleibt aus und die Kalo­rien­lie­fe­ran­ten links lie­gen, denn die Dro­ge „Niko­tin“ ver­ur­sacht schnel­ler ein Gehirn­fa­sching als süße Teil­chen. Zumin­dest bei star­ken Rau­chern.

Wird das Räu­chern der Geschmack­knos­pen ein­ge­stellt, was weni­ger Adre­na­lin aus der Neben­nie­ren­rin­de raus­schwap­pen lässt, fährt der Stoff­wech­sel etwas her­un­ter. Ver­brau­chen wir bei glei­cher Kalo­rien­zu­fuhr täg­lich rauch­ent­wöhnt z. B. nur 100 Kalo­rien weni­ger, wan­dert das ent­ste­hen­de Kalo­ri­en­plus in den Fett­matsch. Hoch­ge­rech­net pro Jahr macht das einen rein rech­ne­ri­schen Zuge­winn von kusche­li­gen fünf Kilo!

Geschmacks­knos­pen-Dorn­rös­chen

Rauch­los wer­den die Geschmacks­knos­pen im Mund wie­der von unzäh­li­gen Aro­men in unse­rem Essen wach­ge­küsst. Das Essen schmeckt plötz­lich viel bes­ser. Und dann lan­gen wir beherzt zu. Weg von der Dro­ge Niko­tin, hin zum kuli­na­ri­schen Infer­no. Aus die­sem Grund ist es sehr wich­tig, sich mit dem The­ma Ernäh­rung bes­ten­falls schon vor Beginn der Ent­wöh­nung aus­ein­an­der­zu­set­zen. So star­tet die Gegen­stra­te­gie „Figu­r­er­halt“ schon beim Ein­kauf: Wer besin­nungs­los und unwis­send die Inhal­te der Nasch­re­ga­le und Fer­tig­fut­ter­ab­tei­lung in den Ein­kaufs­korb umla­gert, lässt der Figur kei­ne Chan­ce.

Was ein­mal Zuhau­se liegt, ver­schwin­det bald danach mit Umweg über den Ver­dau­ungs­trakt in der Nasch­plau­ze.

Mehr Eiweiß – höhe­re Mus­kel­dich­te!

Mus­keln ver­bren­nen rund um die Uhr Kalo­rien. Auch nachts, wäh­rend du schläfst. Wenn du dei­ner Ernäh­rung grund­sätz­lich mehr Eiweiß zuführst, dazu ein klein wenig Zeit auf­wen­dest, um her­um­zu­ham­peln, dann ver­dich­ten sich dei­ne Kalo­ri­en­fres­ser. Dann wird aus dem Räu­cher­fleisch stoff­wech­sel­ak­ti­ve, figur­for­men­de Mas­se. Die Glücks­hor­mo­ne wer­den dann nicht durch Ein­äsche­rung der Lun­ge erzeugt, son­dern durch Figur-Kom­pli­men­te, mehr Lebens­kraft und eine schnel­le­re Regen­ra­ti­on aus ihrem Ver­steck gelockt.

Inves­tie­re das ein­ge­spar­te Geld in hoch­wer­ti­ges Essen. Und wenn du magst, in mein Koch- und Rezept­buch. Denn oft­mals ist dick­ma­chen­de Ernäh­rung nur ein Man­gel an Rezept­ideen.

Lass es dir schme­cken.
Rauch­ent­wöhnt wird das viel ein­fa­cher…

Die­sen Bei­trag von shape UP Kolum­nist Patrick Heiz­mann fin­den Sie unter
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Foto: Ljup­co Smo­kov­ski, Shut­ter­stock