Rheu­ma: Scho­nung macht es nur noch schlim­mer

Rheuma: Schonung macht es nur noch schlimmer / Foto: Alexandru Logel, ShutterstockWenn die Gelen­ke immer stei­fer wer­den, alle Kno­chen im Leib schmer­zen, Mus­keln schein­bar ohne Anlass weh tun – dann ist es Rheu­ma. Eine Krank­heit, die kei­ne Fra­ge des Alters ist. Allein in Deutsch­land sind rund 240.000 jun­ge Erwach­se­ne von einer chro­nisch ent­zünd­li­chen Rheu­ma-Erkran­kung betrof­fen, sagt die Deut­sche Rheu­ma-Liga. Die macht am 12. Okto­ber, dem Welt-Rheu­ma-Tag, dar­auf auf­merk­sam, dass sich unter dem Begriff Rheu­ma an die 400 ver­schie­de­ne Krank­heits­bil­der ver­ber­gen. Dazu gehört vor allem Arthro­se. Auch dage­gen lässt sich trai­nie­ren – zur Vor­beu­gung und zur Schmerz­lin­de­rung.

Wes­halb krie­ge ich Rheu­ma?

Dege­ne­ra­ti­ve Erkran­kun­gen wie Rheu­ma ent­ste­hen durch ein Ungleich­ge­wicht zwi­schen Belas­tung und Belast­bar­keit eines Gelen­kes, wie es zum Bei­spiel in Fol­ge von Über­ge­wicht ent­ste­hen kann.
Zu Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen kommt es, wenn zuviel Harn­säu­re (wie bei Gicht) oder zuwe­nig Kal­zi­um und Vit­amin D (wie bei der Osteo­po­ro­se) eine Ver­än­de­rung der Kno­chen oder Gelen­ke ver­ur­sa­chen. Rücken- oder Nacken­schmer­zen kön­nen außer­dem auch durch eine Fehl­be­las­tung (fal­sches Sit­zen, ein­sei­ti­ge Belas­tung) oder Ver­span­nun­gen der Mus­ku­la­tur ent­ste­hen.

Schick­sal oder Prä­ven­ti­on?

Wie bei den aller­meis­ten Krank­hei­ten ent­steht auch Rheu­ma nicht durch unvor­her­seh­ba­re Schick­sals­schlä­ge. Es wird wohl durch gene­ti­sche Ver­an­la­gung begüns­tigt, lässt sich aber durch den eige­nen Lebens­stil und geeig­ne­te Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men ver­mei­den.
Rücken­be­schwer­den, Ver­schleiß­erschei­nun­gen und Stoff­wech­sel-Erkran­kun­gen kann durch rich­ti­ges Ver­hal­ten vor­ge­beugt wer­den. Den Rücken­be­schwer­den etwa durch Mus­kel­trai­ning. Gicht­an­fäl­len, die durch fett­rei­ches Essen oder Alko­hol­ge­la­ge aus­ge­löst wer­den, ist mit Mäßi­gung zu begeg­nen, Osteo­po­ro­se durch ent­spre­chen­de Ernäh­rung und ein Training, das Druck- und Zug­kräf­te auf das Kno­chen­ge­rüst aus­übt.

Oft­mals ver­mei­den Rheu­ma­ti­ker Bewe­gung, weil sie Angst davor haben, dass die Bewe­gung ihre Beschwer­den ver­schlim­mert oder gar ihre Gelen­ke geschä­digt wer­den. Dabei ist das Gegen­teil der Fall. Wis­sen­schaft­li­che Tests haben erge­ben, dass Beschwer­den allein dadurch redu­ziert wer­den kön­nen, dass die im Sit­zen ver­brach­te Zeit ver­rin­gert wird.

Wer aktiv den nega­ti­ven Ver­lauf einer Krank­heit wie rheu­ma­to­ider Arthri­tis posi­tiv beein­flus­sen will, soll­te sogar Kraft­trai­ning betrei­ben. Die für die Krank­heit typi­schen ent­zünd­li­chen Pro­zes­se im Gelenk und die Knor­pel zer­stö­ren­den Pro­zes­se wer­den durch das Training zum Bei­spiel der Knie­beu­ger und ‑stre­cker, Hüft­beu­ger und ‑stre­cker wesent­lich gemin­dert.

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Foto: Alex­an­dru Log­el, Shut­ter­stock