Sport in der Schwan­ger­schaft – na klar!

Sport hat vie­le posi­ti­ve Effek­te wäh­rend der Schwan­ger­schaft. Es macht glück­lich, stärkt Gewe­be­struk­tu­ren und för­dert die sozia­le Inter­ak­ti­on. Den­noch geht Sport wäh­rend der Schwan­ger­schaft mit vie­len Befürch­tun­gen ein­her. Doch das muss nicht sein – wenn man alles rich­tig macht.

Wer vor der Schwan­ger­schaft sport­lich war – kann auch wäh­rend der Schwan­ger­schaft Sport trei­ben. Aller­dings wohl dosiert und mit Ver­stand. Dabei spielt auch die Intui­ti­on eine gro­ße Rol­le. Fra­gen sie sich: wie füh­le ich mich? Traue ich mir das zu? Mit die­sen zwei Fra­gen, ist schon viel ein­zu­ord­nen.

Gute Schu­he beim Jog­gen

Wenn kei­ne Schwan­ger­schafts­kom­pli­ka­tio­nen vor­lie­gen, ist gegen eine klei­ne Sport­ein­heit nichts ein­zu­wen­den. Grund­sätz­lich sind Akti­vi­tä­ten gut, die wenig Erschüt­te­rung aus­üben. Beim Jog­gen ist bei­spiels­wei­se ein guter Schuh wich­tig, der die Schrit­te dämpft. Eben­falls soll­ten axia­le Kräf­te ver­mie­den wer­den. Das heißt, Kräf­te die von oben her wir­ken.

Hor­mo­ne

Wäh­rend der Schwan­ger­schaft nimmt der Bauch ste­tig zu. In der Fol­ge ist man­ches mit der Zeit schlicht­weg nicht mehr mög­lich. Ab Mit­te der Schwan­ger­schaft spie­len auch die hor­mo­nel­len Ein­flüs­se eine Rol­le. Zum Bei­spiel wird das Hor­mon Rela­xin aus­ge­schüt­tet. In Fol­ge der Umstel­lung lockern sich ver­schie­de­ne Gewebs­struk­tu­ren. Daher ist eine Reduk­ti­on bei belas­ten­den Sport­ar­ten, zu emp­feh­len. Alles, was mit har­ten Bewe­gun­gen und Sprin­gen und zu tun hat, soll­te dann zurück­ge­fah­ren wer­den. So genann­te High Impact Sport­ar­ten, wie Vol­ley­ball fal­len dar­un­ter. Durch die Sprün­ge wird das Gewe­be zu sehr belas­tet. Eine Alter­na­ti­ve bie­tet dann bei­spiels­wei­se ein locke­res Feder­ball­spiel.

Gestärk­tes Immun­sys­tem

Es wur­de bereits mehr­fach unter­sucht, inwie­fern sich Sport auf die Schwan­ger­schaft aus­wirkt. Und eines kann man bereits sagen, die Effek­te sind durch­aus posi­tiv. Der gesam­te Geburts­ver­lauf wird zum Bei­spiel als ange­neh­mer emp­fun­den. Wäh­rend der sport­li­chen Akti­vi­tät wer­den Hor­mo­ne aus­ge­schüt­tet, die glück­lich machen und das Immun­sys­tem stär­ken. Bei­des kommt der wer­den­den Mut­ter zu Gute.

Das Unge­bo­re­ne trai­niert mit

Wis­sen­schaft­ler unter­such­ten inwie­fern sich die Akti­vi­tät der wer­den­den Mut­ter auf den Fötus aus­wirkt und stell­ten fest: Steigt der Puls der Mut­ter, steigt auch der Puls des Unge­bo­re­nen. Die regu­lä­re Herz­fre­quenz des Fötus liegt bei etwa 140 Schlä­gen pro Minu­te. Bei einer Belas­tung zum Bei­spiel durch Sport, steigt er um cir­ca 20 Schlä­ge pro Minu­te an. Das ist aber kein Grund zu Sor­ge. Das klei­ne Herz­chen beru­higt sich auch schnell wie­der. Es ist eher wie eine klei­ne Trai­nings­ein­heit. Wis­sen­schaft­ler ord­nen den kur­zen Anstieg der Herz­fre­quenz als unbe­denk­lich ein.​​

Wel­che Sport­ar­ten eig­nen sich?

Es kommt auf die ein­zel­ne Per­son an und im All­ge­mei­nen gibt es kei­ne Beschrän­kung. Wer vor der Schwan­ger­schaft sehr viel Sport getrie­ben hat, kann wäh­rend der Schwan­ger­schaft mehr machen. Der Kör­per und die Mus­kel­grup­pen sind schon dem­entspre­chend trai­niert. Wer eine neue Sport­art begin­nen möch­te, soll­te sich erst infor­mie­ren, wie belas­tend die­se ist. Von Null auf Hun­dert soll­te wäh­rend einer Schwan­ger­schaft nicht gestar­tet wer­den.

Mode­ra­tes Rad­fah­ren, Schwim­men oder Wal­king ist abso­lut im Rah­men. Auch leich­tes Kraft­trai­ning ist mög­lich. Wer gern in der Grup­pe trai­niert ist beim Pila­tes oder Yoga rich­tig.​​

Fokus Becken­bo­den

Nach einer Schwan­ger­schaft ist ein Risi­ko für eine Harn­in­kon­ti­nenz gege­ben. Ab der 12. Wochen wirkt sich die Schwan­ger­schaft bereits auf die Becken­bo­den­mus­ku­la­tur aus. Exper­ten raten daher schon wäh­rend der Schwan­ger­schaft zu einem Becken­bo­den­trai­ning. Durch geziel­te Kon­trak­ti­ons­übun­gen, wer­den die Struk­tu­ren, Mus­keln und Bän­der im Becken trai­niert und auch auf die Geburt vor­be­rei­tet. Vie­len fällt die Umset­zung der Übun­gen schwer, da man die Mus­ku­la­tur nicht sieht und das Gefühl dafür fehlt. Geziel­te Becken­bo­den­kur­se kön­nen wei­ter­hel­fen. Yoga und Pila­tes­übun­gen zie­len teil­wei­se auch auf den Becken­bo­den ab. Am bes­ten ein­fach mal die Yoga­trai­ne­rin dar­auf anspre­chen.

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