Super­food aus Deutsch­land

Superfood aus Deutschland / Abbildung: PhotoSGH / shutterstock.com

Das Geschäft mit exo­ti­schen Super­foods boomt. Die wah­ren Stars der Küche lie­gen jedoch direkt vor unse­rer Haus­tür, sind viel güns­ti­ger und dazu noch kli­ma­freund­lich.

Wer braucht schon Chi­a­sa­men, Macha­pul­ver und Goji­bee­ren? Exo­ti­sche Pro­duk­te aus fer­nen Län­dern kön­nen nicht mehr als fri­sche Ware aus unse­rer Regi­on. Vie­le Lebens­mit­tel aus Deutsch­land sind Vit­amin­bom­ben mit Super­kräf­ten, die Kör­per und Geist auf Hoch­leis­tung brin­gen. Sai­so­nal essen bedeu­tet, Obst und Gemü­se zu kau­fen, das in unse­rem Kli­ma gewach­sen ist und reif zur pas­sen­den Jah­res­zeit geern­tet wur­de.

Ohne Kon­ser­vie­rungs­stof­fe

Durch Son­nen­licht und einen guten Boden ent­wi­ckeln Pflan­zen ihre Nähr­stof­fe. Bei der Ern­te sind sie reif und haben ihr opti­ma­les Aro­ma erreicht. Durch das Plus an Son­ne – gegen­über unreif gepflück­ter Ware aus frem­den Län­dern – hat die Pflan­ze mehr Anti­oxi­dan­ti­en pro­du­ziert. Jedes sai­so­na­le Lebens­mit­tel hat zu sei­ner Rei­fe­zeit eine wich­ti­ge Auf­ga­be in der Ernäh­rung. Somit wirkt sau­res Obst star­kem Schwit­zen ent­ge­gen, schar­fes Gemü­se wie Radies­chen stärkt die Lun­ge und berei­tet auf die Erkäl­tungs­zeit in Herbst und Win­ter vor. Sai­so­nal essen bedeu­tet dem­nach abwechs­lungs­reich zu essen, um den Kör­per opti­mal mit Nähr­stof­fen zu ver­sor­gen. Im Früh­jahr schwem­men die ers­ten Sala­te Gift­stof­fe aus dem Kör­per, die sich im Win­ter ange­sam­melt haben. Der Win­ter­speck geht ver­lo­ren. Kör­per und Geist wer­den leich­ter. Im Som­mer bekommt der Kör­per bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren viel Flüs­sig­keit durch Gur­ken oder Bee­ren, Win­ter­ge­mü­se wie Kohl und Lauch wir­ken wär­mend. Die ther­mi­sche Wir­kung der Nah­rungs­mit­tel auf den Kör­per ist nicht zu unter­schät­zen. Stark küh­len­de Süd­früch­te wie Avo­ca­dos kön­nen bei­spiels­wei­se im Win­ter zu kal­ten Füßen und Blä­hun­gen füh­ren. Sai­so­na­les Obst wirkt ent­spre­chend des Jah­res auf den euro­päi­schen Kör­per ein. Im Gesam­ten ist es sanf­ter und ange­mes­se­ner.

Kos­ten­güns­tig oder kos­ten­los

Durch die kür­ze­ren Trans­port­we­ge sind sai­so­na­le Pro­duk­te nicht nur fri­scher, son­dern oft auch güns­ti­ger. Die Preis­po­li­tik auf dem Wochen­markt ist durch­schau­bar: Sowie es einen Über­hang an sai­so­na­len Lebens­mit­teln gibt, sinkt der Preis. Neigt sich die Ern­te zum Ende hin, steigt der Preis wie­der. Wem das alles noch zu teu­er ist, der kann auf ande­re Alter­na­ti­ven zurück­grei­fen. In Deutsch­land gibt es vie­le wild wach­sen­de Pflan­zen, die regio­na­les Super­food lie­fern. Sie müs­sen es ledig­lich sel­ber pflü­cken – ganz legal. Kirsch­bäu­me, die an Stra­ßen gepflanzt wur­den oder Apfel­bäu­me, die Park­an­la­gen schö­ner machen sol­len, bie­ten lecke­re Alter­na­ti­ven zum teu­ren Ein­kauf.

Die Top 5 sai­so­na­ler Super­foods

Hei­del­bee­ren

Hei­del­bee­ren soll­ten so oft wie mög­lich auf dem Tel­ler lan­den. Die Bee­ren haben eine außer­ge­wöhn­lich hohe Kon­zen­tra­ti­on an Vit­ami­nen, Mine­ral­stof­fen und sekun­dä­ren Pflan­zen­stof­fen. Die Hei­del­bee­re ist berühmt für ihre tief­blaue Far­be. Ihr Farb­stoff Myr­til­lin neu­tra­li­siert freie Radi­ka­le. Die ent­hal­te­nen Antho­cya­ne sen­ken den Blut­druck. Die Haut pro­fi­tiert zusätz­lich, weil Vit­amin C und E die Pro­duk­ti­on von Kol­la­gen anregt. (Sai­son: Juli bis Sep­tem­ber)

Honig

Am bes­ten direkt vom Imker bezo­gen, fin­det Honig in vie­len Gerich­ten Ver­wen­dung und hat hei­len­de Eigen­schaf­ten. Sal­ben aus Honig wur­den bereits 400 vor Chris­tus als fie­ber­sen­ken­des Mit­tel ein­ge­setzt. Honig wirkt auf die Haut äußer­lich und inner­lich ein­ge­nom­men feuch­tig­keits­spen­dend und ent­zün­dungs­hem­mend. Der hohe Phos­phor­ge­halt beru­higt Geist und See­le. Nicht nur Honig, son­dern auch Bie­nen­pol­len, Pro­po­lis, Gelée Roya­le, Bie­nen­luft und Bie­nen­wachs tun uns Men­schen gut. Die Api­the­ra­pie (Api = Bie­ne) ist eines der ältes­ten natur­heil­kund­li­chen Behand­lungs­ver­fah­ren welt­weit. (Sai­son: Mai bis August)

Kohl­ge­mü­se

Alle Kohl­ar­ten sind kalo­rien­arm und trotz­dem reich an Vit­ami­nen und Mine­ral­stof­fen. Beson­ders Grün­kohl hat viel vom lebens­wich­ti­gen Mine­ral­stoff Kali­um und soll gegen Krebs vor­beu­gen. Die ent­hal­te­nen Fla­vo­no­ide haben einen posi­ti­ven Effekt bei Dia­be­tes Mel­li­tus Typ 2. (Sai­son: Novem­ber bis Febru­ar).

Pas­ti­na­ke

Die­se Rübe erlebt seit kur­zem eine Renais­sance in der Küche. Sie braucht vie­le Mona­te, um zu wach­sen und schließ­lich zu rei­fen. Des­we­gen wur­de sie lan­ge Zeit von der schnel­ler wach­sen­den Kar­tof­fel und Möh­re abge­löst. Pas­ti­na­ken ent­hal­ten jedoch äthe­ri­sche Öle, die eine anti­bak­te­ri­el­le Wir­kung haben und ähn­lich wie Küm­mel­öl posi­tiv auf Magen und Darm wir­ken. Sie regen die Ver­dau­ung an und bekämp­fen läs­ti­ge Blä­hun­gen. Außer­dem ste­cken die Wur­zeln vol­ler Vit­amin C, D und Mine­ral­stof­fen wie Kal­zi­um und Phos­phor. (Sai­son: Okto­ber bis März)

Peter­si­lie

Die­ses Kraut ist aus der deut­schen Küche nicht mehr weg­zu­den­ken. Es ent­hält viel Vit­ami­ne A, B, C, E, Fol­säu­re und Eisen. Bereits die alten Römer und Grie­chen haben vor mehr als 2000 Jah­ren die Pflan­ze als Heil­mit­tel gegen zahl­rei­che Beschwer­den ange­se­hen. Peter­si­lie kann mit sei­nen äthe­ri­schen Ölen Myristi­cin und Api­ol gif­ti­ge Sub­stan­zen aus Rauch neu­tra­li­sie­ren. Es wirkt ent­wäs­sernd und ent­gif­tend, för­dert die Blut­bil­dung, stärkt das Herz, hilft Nähr­stof­fe auf­zu­neh­men und löst schäd­li­ches Cho­le­ste­rin aus den Venen. (Sai­son: April bis Sep­tem­ber)

Quel­le: shape UP vita 4/19
Abbil­dung: Pho­toSGH / shutterstock.com