Vor­sicht: Süße Ener­gie!

Vorsicht: Süße Energie! / Foto: Elpisterra, ShutterstockKlingt eigent­lich gesund: Frucht­zu­cker. Ist es aber nicht unbe­dingt. Jeden­falls nicht, wenn sich der süße Ver­füh­rer als Fruc­to­se in Soft­drinks, Frucht­jo­ghurts oder Fer­tig-Smoothies Zugang zu unse­rem Kör­per ver­schafft. In die­ser Form ver­ur­sacht er näm­lich leicht die berüch­tig­te Zucker­krank­heit Dia­be­tes, lässt das gefähr­li­che, vis­ze­ra­le Bauch­fett wach­sen und treibt Blut­druck, Cho­le­ste­rin und Blut­fett in die Höhe. Wer aller­dings den Unter­schied zwi­schen Fruc­to­se und Frucht­zu­cker kennt und den Zucker als Ener­gie-Lie­fe­ran­ten zu nut­zen weiß, hat das Pro­blem schon fast gelöst.

Frucht­zu­cker ver­sus Fruc­to­se

Fruc­to­se ist ein Ein­fach­zu­cker, der vom Darm direkt in die Blut­bahn geht.
Nor­ma­ler Zucker dage­gen besteht aus zwei Zucker­mo­le­kü­len, die im Darm durch Enzy­me erst in Glu­co­se und Fruc­to­se auf­ge­spal­ten wer­den müs­sen, bevor sie ins Blut gelan­gen kön­nen. Von der Leber aus ver­sor­gen sie die Mus­keln und das Gehirn mit schnell ver­füg­ba­rer Ener­gie. Der Über­schuss wan­dert als Gly­ko­se in die Gly­ko­gen­spei­cher, aus denen sich die Mus­keln jeder­zeit bedie­nen kön­nen.

Bei der Fruc­to­se besteht die­se Spei­cher­mög­lich­keit nicht, hier wird jedes „Zuviel“ in Fett umge­wan­delt. Dadurch ent­steht dann das gefähr­li­che Bauch­fett, das zu Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen, Dia­be­tes mel­li­tus, erhöh­ten Harn­säu­re­wer­ten und Fett­stoff-wech­sel­stö­run­gen führt. Zwar wird auch der Über­schuss an Glu­co­se in Fett umge­wan­delt, aber erst, wenn die Gly­ko­gen­spei­cher voll sind. Des­halb schlägt ein Zuviel an Fruc­to­se viel schnel­ler zu B(a)uche.

Das macht den Unter­schied und führt zu:

Über­ge­wicht, Fett­stoff­wech­sel, Dia­be­tes, Blut­hoch­druck

Mehr noch: Erhöh­ter Fruc­to­se-Kon­sum wird für die Ent­ste­hung einer nicht Alko­hol beding­ten Fett­le­ber ver­ant­wort­lich gemacht. Auch an der Ent­wick­lung von Gicht ist das Süßungs­mit­tel betei­ligt. Denn beim Abbau von Fruc­to­se in der Leber ent­ste­hen Pro­duk­te, die den Purin­stoff­wech­sel anre­gen, der zur Bil­dung von Harn­säu­re und damit zur Ent­ste­hung von Gicht führt.

Es geht hier auch nicht um das Obst, das wir essen, son­dern um die Fruc­to­se, die in indus­tri­ell ver­ar­bei­te­ten Lebens­mit­teln gern und reich­lich als Süßungs­mit­tel ein­ge­setzt wird. Denn Fruc­to­se schmeckt viel süßer als nor­ma­ler Zucker und wird des­halb vor allem in Form von fruc­to­se­hal­ti­gem Mais­si­rup ver­wen­det. Vor allem in:

  • Pud­ding
  • Gesüß­ten Säf­ten
  • Limos
  • Smoothies
  • Frucht­jo­ghurt
  • Soft­drinks
  • Iso­to­ni­schen Geträn­ken

Wie schnell da die Gren­ze des Ver­träg­li­chen erreicht ist, zeigt das Bei­spiel Oran­gen­saft. 200 Mil­li­li­ter O‑Saft ent­hal­ten 10 Gramm Fruc­to­se. Der „Grenz­wert“ liegt bei 40 bis 50 Gramm Fruc­to­se pro Tag. Fruc­to­se-ärme­re Früch­te sind Heidel‑, Him‑, Erd- und Brom­bee­ren.

Fruc­to­se begüns­tigt auch die Bin­dung und Spei­che­rung der übli­chen Nah­rungs­fet­te. Außer­dem setzt Fruc­to­se den Sät­ti­gungs-Mecha­nis­mus außer Kraft. Fruc­to­se allein löst näm­lich – anders als nor­ma­ler Zucker – kei­ne Insu­lin­aus­schüt­tung aus. Dabei sorgt doch gera­de das Hor­mon Insu­lin dafür, dass mit stei­gen­dem Blut­zu­cker­spie­gel das Sät­ti­gungs­ge­fühl zunimmt und so die Nah­rungs­auf­nah­me bremst.

… bringt ver­brauch­te Ener­gie sofort zurück

Trotz all die­ser gesund­heit­li­chen Beden­ken bleibt Fruc­to­se ein schnel­ler Ener­gie-Lie­fe­rant, auf den Leis­tungs­sport­ler nicht ver­zich­ten müs­sen. Alles ist – wie auch beim Gewichts-Manage­ment – eine Fra­ge der Bilanz. Je höher der Ener­gie-Umsatz, des­to gerin­ger das Risi­ko nega­ti­ver Aus­wir­kun­gen von Fruc­to­se aus so genann­ten Sport­ge­trän­ken. Das gilt natür­lich auch für Trai­nie­ren­de in Fit­ness-Stu­di­os.

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Foto: Elpis­ter­ra, Shut­ter­stock