Wehe, wenn der Mus­kel brennt

Wehe, wenn der Muskel brennt # Foto: ra2studio, ShutterstockFern­seh-Sport­ler ken­nen den Begriff „Der Mus­kel hat zu gemacht“, wenn ein Fuß­ball-Pro­fi aus­ge­wech­selt wer­den muss, ohne dass ein Geg­ner ihn gefoult hat. Fit­ness-Sport­ler ken­nen nicht nur den Begriff, son­dern auch das Gefühl, wenn der Mus­kel zumacht oder brennt. Sie wis­sen auch, dass sie sich vor­her ziem­lich ange­strengt haben. Was aber das Bren­nen und Blo­ckie­ren aus­ge­löst hat und wie sie damit am bes­ten umge­hen oder sogar einen sol­chen Mus­kel-Infarkt vor­beu­gend ver­hin­dern kön­nen – das wis­sen nur weni­ge. Soll­ten Sie aber.

Wer trai­niert soll­te auch wis­sen, wie sei­ne Mus­keln funk­tio­nie­ren.

Aus­ge­löst wird das Bren­nen durch die Umwand­lung von Koh­len­hy­dra­ten in Glu­ko­se, die unse­re Mus­ku­la­tur benö­tigt, um durch Zusam­men­zie­hen und Deh­nen ihrer Fasern den Kör­per zu bewe­gen. Die­se Umwand­lung ist ein Ver­bren­nungs­pro­zess, bei dem zunächst durch den Sau­er­stoff der Atmung aus Koh­len­hy­dra­ten und Fet­ten der Mus­kel­treib­stoff Gly­ko­se gewon­nen wird. Je höher die Anfor­de­run­gen an die Mus­ku­la­tur und je knap­per die Sau­er­stoff­zu­fuhr durch die Atmung, des­to mehr Milch­säu­re als Ver­bren­nungs­ab­fall fällt an.

Die Milch­säu­re, die im Ver­lauf des Ver­bren­nungs­pro­zes­ses in Lak­tat (das Salz der Milch­säu­re) umge­wan­delt wird, muss schnells­tens wie­der aus jeder ein­zel­nen Mus­kel­zel­le aus­ge­schwemmt wer­den, weil zu viel Lak­tat das Zusam­men­zie­hen und Deh­nen – die Kon­trak­ti­on und Relexa­ti­on – der Mus­keln blo­ckie­ren wür­de.

Zu viel Milch­säu­re führt also zuerst zu einem bren­nen­den Gefühl und letzt­lich als Lak­tat zur Blo­cka­de. Erst brennt der Mus­kel, dann macht er dicht.

Die Ent­ste­hung der Milch­säu­re, die frü­her irr­tüm­lich für die Ursa­che des Mus­kel­ka­ters gehal­ten wur­de, kann kei­ner ver­hin­dern. Aber wann der Kör­per wie viel Milch­säu­re bil­det und wann das Lak­tat zur Über­säue­rung der Mus­ku­la­tur führt, das kann jeder Mensch wei­test­ge­hend beein­flus­sen. Durch sys­te­ma­ti­sches Aus­dau­er­trai­ning lässt sich die Gren­ze zur Über­säue­rung der Mus­ku­la­tur ver­schie­ben und die so genann­te anae­ro­be Schwel­le erhö­hen.

Im Leis­tungs­sport lässt sich die­se Schwel­le durch Lak­tat­tests ermit­teln. Dabei wird dem Sport­ler im Ver­lauf stei­gen­der Belas­tung Blut aus dem Ohr­läpp­chen ent­nom­men, um die Lakat­kon­zen­tra­ti­on zu bestim­men. Bei vier mil­li­mol Lak­tat pro Liter Blut ist die Schwel­le zwi­schen der aero­ben (mit Sau­er­stoff) und anae­ro­ben (ohne Sau­er­stoff) Ener­gie­ge­win­nung erreicht. Dann begin­nen die Mus­keln zu über­säu­ern und wer­den über kurz oder lang ihre Arbeit ein­stel­len.

Um die Gren­ze auch dann nicht zu über­schrei­ten, wenn der Kör­per sei­ne höchs­te Leis­tung über den längst mög­li­chen Zeit­raum durch­hält, bedarf es eines sys­te­ma­ti­schen Aus­dau­er­trai­nings. Durch regel­mä­ßi­ges HIIT (hoch­in­ten­si­ves Inter­vall) Training kann jeder sei­ne Lak­tat­schwel­le kon­ti­nu­ier­lich stei­gern. Bis der Mus­kel kaum noch brennt und nicht mehr blo­ckiert.

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