Mehr Peit­sche als Zucker­brot

Mehr Peitsche als Zuckerbrot / Foto: Ljupco Smokovski, ShutterstockMil­lio­nen von Men­schen sind Dia­be­ti­ker und vie­le wis­sen es nicht ein­mal. Die meis­ten Betrof­fe­nen sind Typ 2‑Diabetiker. Die­se Dia­be­tes-Form gilt als Wohl­stands­krank­heit, die meis­tens durch fal­sche Ernäh­rung und man­geln­de Bewe­gung ent­steht. Sie kann am wir­kungs­volls­ten durch sys­te­ma­ti­sches Trai­ning, einen gesun­den Lebens­stil und ver­nünf­ti­ge Ernäh­rung ver­hin­dert, gemin­dert und kuriert wer­den. Das Rezept klingt ganz ein­fach: Mehr Peit­sche als Zucker­brot.

Durch regel­mä­ßi­ges Trai­ning kön­nen Dia­be­ti­ker ihre Blut­zu­cker- und Blut­druck­wer­te ver­bes­sern und es sogar schaf­fen, weni­ger oder gar kei­ne Medi­ka­men­te neh­men zu müs­sen. Beim Trai­ning wird die durch Bewe­gungs­man­gel erschlaff­te und abge­bau­te Mus­ku­la­tur akti­viert und wie­der auf­ge­baut. Mehr Mus­keln bedeu­ten einen höhe­ren Ener­gie­um­satz.

Nicht-Dia­be­ti­ker pro­du­zie­ren daher auto­ma­tisch weni­ger Insu­lin, um gespei­cher­te Zucker­re­ser­ven frei­zu­set­zen, neue Glu­ko­se in der Leber zu pro­du­zie­ren und um Fett­säu­ren zur Ener­gie­ge­win­nung zu nut­zen.

Anders aus­ge­drückt: Bewe­gung senkt den Insu­lin­be­darf – und sie macht die gegen Insu­lin resis­tent gewor­de­nen Kör­per­zel­len wie­der emp­find­li­cher für das Hor­mon, das den Blut­zu­cker­spie­gel im Kör­per kon­stant hal­ten soll.

Wer regel­mä­ßig trai­niert, kann außer­dem sei­nen über­flüs­si­gen Kilos den Kampf ansa­gen – denn vie­le Dia­be­ti­ker sind über­ge­wich­tig. Jedes Kilo zu viel ver­rin­gert die Beweg­lich­keit, die Lust an kör­per­li­cher Akti­vi­tät und ver­schlim­mert dadurch den Dia­be­tes. Die Zucker­krank­heit gilt näm­lich auch als Stoff­wech­sel­stö­rung. Den Stoff­wech­sel durch regel­mä­ßi­ge kör­per­li­che Akti­vi­tä­ten zu akti­vie­ren und damit zu regu­lie­ren ist eine der wich­tigs­ten Maß­nah­men in der Dia­be­tes-The­ra­pie.

Und außer­dem beugt Trai­ning den typi­schen Fol­ge­schä­den des Dia­be­tes vor. Die füh­ren am Anfang zu Durch­blu­tungs­stö­run­gen und im End­sta­di­um zur Erblin­dung und Ampu­ta­ti­on von Glied­ma­ßen. So weit soll­te man es nicht kom­men las­sen.

Auch die Deut­sche Dia­be­tes Stif­tung hat anläss­lich des Welt-Dia­be­tes-Tages am 14. Novem­ber die vie­len posi­ti­ven Effek­te kör­per­li­cher Akti­vi­tä­ten betont:
– der Blut­druck sinkt
– der Ruhe­puls sinkt
– die Blut­fet­te wer­den redu­ziert
– die Blutglu­ko­se-Wer­te sin­ken,
– die Insu­lin­emp­find­lich­keit der Zel­len steigt
– das Immun­sys­tem wird gestärkt
– das kör­per­li­che Erschei­nungs­bild ver­bes­sert sich durch
– weni­ger Bauch­fett, mehr kör­per­for­men­de Mus­ku­la­tur
– see­li­sches und kör­per­li­ches Wohl­be­fin­den stei­gen

Dass auch Dia­be­ti­ker von den Vor­tei­len ver­stärk­ter Bewe­gung nur dann pro­fi­tie­ren kön­nen, wenn sie regel­mä­ßig und mit zuneh­men­der Inten­si­tät trai­nie­ren, ver­steht sich von selbst. Dabei muss viel­leicht zuerst der Arzt kon­sul­tiert, aber gleich danach der inne­re Schwei­ne­hund über­wun­den wer­den – und zwar täg­lich aufs Neue. Das ist dann zwar unbe­que­mer als Tablet­ten schlu­cken oder Insu­lin sprit­zen, aber auf jeden Fall wir­kungs­vol­ler.

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Foto: Ljup­co Smo­kov­ski, Shut­ter­stock