Mit Training gegen den Heu­schnup­fen

Wenn die ers­ten Bäu­me sprie­ßen, beginnt für vie­le All­er­gi­ker die Lei­dens­zeit. Und sie ver­zich­ten dann auf vie­les – auch auf Sport und Training. Doch genau das ist falsch, weiß der Sport-Medi­zi­ner Dr. Robert Mage­rie. Gera­de das regel­mä­ßi­ge Training, bevor­zugt im Stu­dio, kann die Lei­den lin­dern.

Vie­le Asth­ma­ti­ker oder Heu­schnup­fen-geplag­te trau­en sich nicht ins Fit­ness­stu­dio. Zu Unrecht?

Regel­mä­ßi­ge Bewe­gung ist für alle Men­schen ele­men­ta­rer Bestand­teil eines gesun­den Lebens­stils. All­er­gi­ker und Asth­ma­ti­ker sind davon nicht auszuschließen.Gerade Pol­len­all­er­gi­ker kön­nen davon pro­fi­tie­ren, ihren Sport in all­er­gen­ar­mer Umge­bung aus­zu­üben. Sport in geschlos­se­nen Räu­men, im Fit­ness­stu­dio kann eine sinn­vol­le Alter­na­ti­ve sein. Die kal­ten Tem­pe­ra­tu­ren im Win­ter und die küh­le Außen­luft als mög­li­cher Aus­lö­ser von asth­ma­ti­schen Beschwer­den sind wei­te­re Argu­men­te für den Indoor­sport.

Auf was soll­ten Asth­ma­ti­ker oder Pol­len-All­er­gi­ker ach­ten?

Aku­te Atem­not­an­fäl­le unter Belas­tung soll­ten ver­mie­den wer­den. Dies gelingt durch eine sorg­fäl­ti­ge Erwär­mung zu Trai­nings­be­ginn und eine schritt­wei­se Stei­ge­rung der Inten­si­tät. Eine gute kör­per­li­che Fit­ness kann vor Atem­not schüt­zen und die Lun­gen­funk­ti­on ver­bes­sern. Häu­fig beob­ach­ten wir, dass sich all­er­gi­sche Sym­pto­me durch regel­mä­ßi­ges Training bes­sern.

Wel­che Trai­nings­an­ge­bo­te soll­ten sie eher nicht anneh­men?

Das ist indi­vi­du­ell sehr unter­schied­lich. So sind vie­le Asth­ma­ti­ker in den ver­schie­dens­ten Leis­tungs­sport­ar­ten sehr erfolg­reich. Grund­sätz­lich soll­te man vor allem auch bei Kin­dern mit asth­ma­ti­schen Beschwer­den die sport­li­che Betä­ti­gung nicht ein­schrän­ken. Aus­dau­er­sport­ar­ten wie Lau­fen, Rad­fah­ren und Schwim­men kön­nen all­ge­mein emp­foh­len wer­den. Zusätz­lich emp­fiehlt sich ein regel­mä­ßi­ges Kraft- und Beweg­lich­keits­trai­ning. Inten­si­ve Inter­vall­be­las­tun­gen ohne vor­he­ri­ge Erwär­mung kön­nen pro­ble­ma­tisch sein. Mit einer aus­rei­chen­den Vor­be­rei­tung, Erwär­mung und einer Bedarfs­me­di­ka­ti­on (z. B. Sal­bu­t­amol-Spray) kön­nen Asth­ma­ti­ker und All­er­gi­ker nahe­zu unein­ge­schränkt Sport trei­ben.

Vie­le Stu­di­os fil­tern ihre Luft mit Kli­ma­an­la­gen. Könn­te das pro­ble­ma­tisch für Asth­ma­ti­ker sein?

Die gerei­nig­te, all­er­gen­ar­me Luft in den Fit­ness­stu­di­os kann ins­be­son­de­re für All­er­gi­ker von Vor­teil sein.

Soll­te sich der Asth­ma­ti­ker oder Pol­len-All­er­gi­ker vor dem Gang ins Fit­ness­stu­dio medi­zi­nisch bera­ten las­sen?

Eine sport­me­di­zi­ni­sche Unter­su­chung zur Beur­tei­lung der indi­vi­du­el­len Belast­bar­keit und Leis­tungs­fä­hig­keit kann für alle Neu- und Wie­der­ein­stei­ger emp­foh­len wer­den. Im Ide­al­fall erhält der Pati­ent hier­bei auch wert­vol­le Tipps für sein indi­vi­du­el­les Training.

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