Bye-bye Cel­lu­li­te

​Beim Kampf gegen die Oran­gen­haut gilt es, gezielt die Struk­tur des Bin­de­ge­we­bes zu för­dern. Sport­lich gese­hen sind dabei Aus­dau­er­ein­hei­ten, Kräf­ti­gungs­übun­gen und Tie­fen­mus­ku­la­tur-Trai­ning ange­sagt.​

Bye-bye Cellulite / Abbildung: Evan Lome / shutterstock.com

Das Bin­de­ge­we­be ist ein funk­ti­ons­tüch­ti­ges und das größ­te zusam­men­hän­gen­de Gewe­be des mensch­li­chen Kör­pers. Es macht bei Klein­kin­dern 80 Pro­zent und bei Erwach­se­nen etwa 60 Pro­zent der gesam­ten Kör­per­mas­se aus. Zudem umhüllt und ver­bin­det das äußerst funk­ti­ons­tüch­ti­ges Regu­la­ti­ons­sys­tem unter ande­rem Zel­len, Mus­keln, Kno­chen und Gefä­ße mit­ein­an­der, ver­sorgt unse­ren Kör­per mit Nähr­stof­fen, hält den PH-Wert im Blut kon­stant und lei­tet Ner­ven­im­pul­se. Auch die Regu­lie­rung der Kör­per­tem­pe­ra­tur erfolgt vor­wie­gend über das Bin­de­ge­webs­sys­tem.

Gene­ti­sche Schwä­chen aus­glei­chen

Ein schwa­ches Bin­de­ge­we­be ist vor allem gene­tisch bedingt und wird mit zuneh­men­dem Alter schwä­cher. Auch Män­ner sind betrof­fen, lei­den aller­dings sel­te­ner dar­an als Frau­en. Das liegt vor allem an der im Ver­gleich schwä­che­ren Bin­de­ge­webs­struk­tur bei Frau­en. Die kol­la­ge­nen Fasern sind bei ihnen v‑förmig ange­ord­net, wäh­rend die­se bei Män­nern netz­ar­tig ver­wo­ben sind. Die V‑Form ist nötig, damit sich die Fasern wäh­rend einer Schwan­ger­schaft deh­nen kön­nen. Unge­ach­tet der geschlecht­li­chen Dis­po­si­ti­on gilt, dass gewis­se sport­li­che Akti­vi­tä­ten das Bin­de­ge­we­be stär­ken kön­nen, indem sie es lan­ge elas­tisch hal­ten – und das bei einer rela­tiv gerin­gen Trai­nings­dau­er. Das Apo­the­ken­ma­ga­zin my life emp­fiehlt eine Kom­bi­na­ti­on von Aus­dau­er­sport­ar­ten mit mus­kel­kräf­ti­gen­dem Trai­ning. Bei der Aus­dau­er wäre an Schwim­men, Wal­king oder Rad­fah­ren zu den­ken. Für Wal­king und Cycling bie­ten sich selbst­ver­ständ­lich auch die Fit­ness­stu­dio­va­ri­an­ten Cross­trai­ner und Rader­go­me­ter an. Im Stu­dio kann frau sich dann gleich einer wei­te­ren Emp­feh­lung aus dem Bereich der Mus­kel­kräf­ti­gung wid­men, näm­lich der Teil­nah­me an einem Bauch-Bei­ne-Po-Kurs. Aqua­jog­ging und Gym­nas­tik lau­ten wei­te­re Vor­schlä­ge aus dem Bereich – gene­rell gel­te: „Je mehr Mus­kel­mas­se auf­ge­baut wird, des­to weni­ger Platz haben Fett­zel­len“.

Sämt­li­che grund­le­gen­de Auf­ga­ben, wel­che die Basis für das Funk­tio­nie­ren des Kör­pers dar­stel­len, wer­den vom Bin­de­ge­we­be durch­ge­führt und regu­liert. Bin­de­ge­webs­schwä­che ist daher mehr als nur ein Schön­heits­pro­blem. Um das Kon­strukt zu stär­ken, muss die Durch­blu­tung geför­dert wer­den – so wird die Nähr­stoff­ver­sor­gung ver­bes­sert und der Abtrans­port über­schüs­si­ger Lymph­flüs­sig­keit begüns­tigt. Daher sind auch Work­outs, mit denen die tief­lie­gen­den Mus­kel­schich­ten zur Kon­trak­ti­on ange­regt wer­den einen Ver­such wert. Ein sol­ches Trai­ning erhöht die Durch­blu­tung und wirkt sich damit über­wie­gend posi­tiv auf die Gesund­heit, das Bin­de­ge­we­be und Haut­bild aus. Die­se Art des inten­si­ven Kraft­trai­nings kann somit das Bin­de­ge­we­be straf­fen und damit Cel­lu­li­te ver­min­dern. Wel­che Trai­nings­for­men sind dafür geeig­net? Nun, bei­spiels­wei­se trai­nie­ren alle Übun­gen aus dem Bereich des Sta­bi­li­sa­ti­ons­trai­nings gezielt die Tie­fen­mus­ku­la­tur. Die meis­ten Übun­gen aus dem Bereich des Sta­bi­li­sa­ti­ons­trai­nings wer­den als Hal­te­übung ohne Bewe­gung aus­ge­führt. Man bezeich­net sie des­halb auch als iso­me­tri­sche Übun­gen. Dazu nun drei Bei­spie­le (für sicht­ba­re Erfol­ge soll­ten die Übun­gen min­des­tens drei­mal pro Woche ange­gan­gen wer­den).

Wie anhand der Übun­gen wohl schon deut­lich wird, ist bei Sta­bi­li­sa­ti­ons­trai­ning oft auch das Gleich­ge­wicht gefor­dert. Daher ist auch ein Balan­ce Trai­ning, bei dem sich zu dem Fak­tor Sta­bi­li­sa­ti­on noch der Fak­tor Koor­di­na­ti­on „gesellt“, pri­ma geeig­net, die Tie­fen­mus­ku­la­tur anzu­spre­chen. Wer zum Bei­spiel sei­ne gewohn­ten Kraft- und Gym­nas­tik­übun­gen auf einer insta­bi­len Unter­la­ge aus­führt, zwingt den Kör­per damit zu stän­di­gen klei­nen Aus­gleichs­be­we­gun­gen, die gleich­zei­tig die tie­fen Mus­kel­schich­ten bean­spru­chen und trai­nie­ren. Als insta­bi­le Unter­la­ge kann dabei bei­spiels­wei­se eine der in fast allen Fit­ness­stu­di­os vor­han­de­nen Vibra­ti­ons­plat­ten die­nen. Auch das soge­nann­te Func­tio­n­al Trai­ning greift die Idee mit den tie­fen Mus­kel­schich­ten auf. Bei die­ser Trai­nings­art wer­den nicht nur ein­zel­ne Mus­keln, son­dern kom­ple­xe Bewe­gun­gen, bei­spiels­wei­se mit Frei­han­teln, aus­ge­führt. So ist immer auch die besag­te Tie­fen­mus­ku­la­tur, die sich über­wie­gend nicht direkt trai­nie­ren lässt, betei­ligt. Durch insta­bi­le Unter­la­gen lässt sich auch die­ses Trai­ning inten­si­vie­ren. Wer ist spe­zi­el­ler mag, kann es auch ein­mal mit EMS-Trai­ning ver­su­chen. Durch des­sen tie­fen­mus­ku­lä­re Wir­kung und sei­ne die posi­ti­ven Effek­te auf die Abbau des Fett­ge­we­bes kann es die Haut glät­ten und straf­fen.

Beglei­ten­de Maß­nah­men

Eine der Vor­aus­set­zun­gen zur Bekämp­fung von Cel­lu­li­te und zur Stär­kung des Bin­de­ge­we­bes ist neben kör­per­li­chem Trai­ning eine der Pro­ble­ma­tik ange­pass­te Ernäh­rung. Ange­ra­ten ist laut dem Apo­the­ken­ma­ga­zin eine vital­stoff­rei­che Ernäh­rung, die reich an Basen und Bal­last­stof­fen ist. Fri­sches Obst und Gemü­se wür­den bei­des lie­fern, Hir­se und Hafer könn­ten wich­ti­ge Kie­sel­säu­re bei­steu­ern. Haut­straf­fend wür­den im Übri­gen auch kali­um­rei­che Lebens­mit­tel wie Nüs­se, Toma­ten, Kar­tof­feln und Tro­cken­obst wir­ken. Zudem sei wich­tig, viel trin­ken, am bes­ten wäre stil­les Was­ser. Auch straf­fen­de Wech­sel­du­schen könn­ten hilf­reich sein. Sie för­dern wie­der­um die Durch­blu­tung von schwa­chem Bin­de­ge­we­be. Dazu wird der Dusch­strahl auf die betrof­fe­nen Stel­len gerich­tet. Begon­nen wird stets mit war­mem Was­ser, wor­auf das mit kal­te folgt – das Gan­ze dann vier- bis fünf­mal im Wech­sel.

Alle hier gemach­ten Vor­schlä­ge zur Bekämp­fung von Cel­lu­li­te bzw. zur Stär­kung einer schwa­chen Bin­de­ge­webs­struk­tur sind unter Beach­tung der Leis­tungs­fä­hig­keit der Trai­nie­ren­den bis ins hohe Alter emp­feh­lens­wert. Im Ide­al­fall kön­nen Fett­pöls­ter­chen effek­tiv redu­ziert, Mus­keln auf­ge­baut und die Haut gestrafft wer­den. Die effek­tivs­ten Übun­gen zur Stär­kung des Bin­de­ge­we­bes fin­den Sie in der aktu­el­len Aus­ga­be.

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Abbil­dung: Evan Lome / shutterstock.com