Die Fit­ness-Brem­se aus der Fla­sche

Die Fitness-Bremse aus der Flasche / Foto: nelen, shutterstockNach dem Work­out einen Bum­mel über den Weih­nachts­markt? War­um nicht. Es muss ja nicht gleich zum Glüh­wein sein. Denn dann hät­te man sich das Training ja gleich spa­ren kön­nen. Dass Alko­hol die wohl größ­te Fit­ness-Brem­se ist, dürf­te sich her­um­ge­spro­chen haben: Alko­hol-Kalo­rien lie­fern mehr Ener­gie als Eiweiß oder Koh­len­hy­dra­te, Alko­hol blo­ckiert die Fett­ver­bren­nung und bremst die Auf­nah­me von Vital­stof­fen. Mag sein, dass Alko­hol die Lust stei­gert, aber wohl kaum die auf ein wirk­lich stram­mes Trai­nings­pro­gramm. Und scha­den soll der Drink vom ers­ten Schluck an.

Der Kon­sum von alko­ho­li­schen Geträn­ken ist gesell­schaft­lich zwar breit akzep­tiert. „Aber die Pro­ble­ma­ti­sie­rung von Alko­hol kon­zen­triert sich noch immer über­wie­gend auf die Abhän­gig­keit – doch Alko­hol ist nicht nur ein Sucht­mit­tel, son­dern auch ein Körper­gift, das bereits in mode­ra­ten Men­gen den Orga­nis­mus schä­digt“, betont Pro­fes­sor Dr. med. Chris­ti­an Traut­wein, von der Deut­schen Gesell­schaft für Gas­tro­en­te­ro­lo­gie, Ver­dau­ungs- und Stoff­wech­sel­krank­hei­ten (DGVS).

Alko­hol ist Trei­ber für Krank­hei­ten des gesam­ten Orga­nis­mus und an der Ent­ste­hung von mehr als 200 Erkran­kun­gen betei­ligt. Inner­halb des Bauch­raums und Ver­dau­ungs­trakts wer­den vor allem Leber, Pan­kre­as und Darm geschä­digt. Eine Aus­wer­tung von 14 Stu­di­en zeig­te, dass bereits der Kon­sum von 100 Gramm Alko­hol pro Woche mit einem 15-pro­zen­ti­gen Anstieg des Darm­krebs­ri­si­kos ein­her­geht. Die Ana­ly­se zeig­te zudem, dass die Grup­pe der stärks­ten Kon­su­men­ten im Ver­gleich zu den Pro­ban­den mit dem gerings­ten Alko­hol­kon­sum ein um rund 50 Pro­zent erhöh­tes Darm­krebs­ri­si­ko auf­wei­sen.

2016 hat der Kon­sum von Alko­hol welt­weit zu drei Mil­lio­nen Todes­fäl­len geführt, so der aktu­el­le Bericht der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO). Die häu­figs­ten alko­hol­be­ding­ten Todes­ur­sa­chen sind bei den Män­nern Unfäl­le und Gewalt­ver­let­zun­gen, bei den Frau­en Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen. Bei bei­den Geschlech­tern lie­gen Erkran­kun­gen des Magens und Ver­dau­ungs­trak­tes an zwei­ter Stel­le der durch Alko­hol beding­ten Todes­fäl­le, so die WHO.

„De fac­to scha­det Alko­hol dem Kör­per ab dem ers­ten Trop­fen – so etwas wie risi­ko­frei­en oder gar gesund­heits­för­dern­den Kon­sum von Alko­hol gibt es nicht“, stellt Pro­fes­sor Traut­wein fest. Eine im August ver­öf­fent­lich­te Publi­ka­ti­on im renom­mier­ten Fach­blatt LAN­CET kommt zu dem Ergeb­nis: Das für die Gesund­heit sichers­te Level von Alko­hol­kon­sum beträgt Null.

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Foto: nelen, shut­ter­stock