Inter­vall-Fas­ten: Neue Wun­der-Diät – oder was?

Intervall-Fasten: Neue Wunder-Diät – oder was? / Foto: Caftor, shutterstockNie war Abneh­men leich­ter als heu­te! Man muss nur weni­ger essen, und schon pur­zeln die Pfun­de – sagt jeden­falls einer, den vie­le aus Funk und Fern­se­hen ken­nen. Der macht sonst Spaß-TV, meint es mit dem Abneh­men aber ernst. Und weil er auch noch einen Dok­tor­ti­tel trägt, ist sei­ne Metho­de jetzt in aller Mun­de. Inter­vall-Fas­ten nennt Dr. Eck­art von Hirsch­hau­sen sei­ne regel­mä­ßi­gen Ess-Pau­sen. Zehn Kilo habe er damit in drei Mona­ten abge­nom­men – sagt er in dem nach ihm benann­ten Gesund­heits-Blatt. Und schon hechelt alle Welt hin­ter­her. Dabei ist Inter­vall-Fas­ten ein alter Hut, den schon Adam und Eva tru­gen – not­ge­drun­gen in der Stein­zeit. Was wirk­lich dran ist und ob es jedem nützt, wis­sen Fit­ness-Trai­ner und Ernäh­rungs­be­ra­ter.

So viel vor­weg: Fas­ten als Ver­zicht auf unge­sun­de Ange­wohn­hei­ten schärft das Bewusst­sein für alles, was dem Kör­per scha­det oder nutzt. Fas­ten als Metho­de zum Abneh­men dage­gen ist fahr­läs­si­ger bis gro­ber Unfug. Denn inzwi­schen soll­te jeder wis­sen, dass der Kör­per auf einen radi­ka­len Essens-Ent­zug mit Gegen­maß­nah­men reagiert: Sen­kung des Grund­um­sat­zes, Abbau von Mus­ku­la­tur, Stoff­wech­sel­stö­run­gen und Yo-Yo-Effekt.

Alle die­se Tricks hat der mensch­li­che Orga­nis­mus in den Mil­lio­nen Jah­ren sei­ner Ent­wick­lung als Über­le­bens­stra­te­gie gelernt. Zu Zei­ten des Nean­der­ta­ler gehör­te Inter­vall­fas­ten zur Nor­ma­li­tät:
Hat­te der Jäger ein Wild erlegt, gab es reich­lich Fut­ter, hat­te er nichts getrof­fen, muss­ten er und sei­ne Sip­pe hun­gern oder von Früch­ten und Bee­ren kärg­lich leben. Heu­te in den Zei­ten von Super­märk­ten und Pom­mes­bu­den herrscht stän­dig Über­fluss und bei min­des­tens jedem zwei­ten Men­schen hier­zu­lan­de Über­ge­wicht.

Jetzt die Urah­nen nach­zu­ah­men und für ein paar Stun­den oder einen Tag in der Woche nicht zu essen, spart auto­ma­tisch Kalo­rien und das ganz ohne sie zu zäh­len. Wer dadurch weni­ger Mahl­zei­ten zu sich nimmt, redu­ziert sei­ne Ener­gie­zu­fuhr – je nach Fas­ten-Inter­vall – zwi­schen 2500 und 5000 Kalo­rien in der Woche und ver­liert so 200 bis 500 Gramm an Gewicht. Fragt sich nur, was der Inter­vall­fas­ter dabei abnimmt: Was­ser, Mus­kel oder Fett?

Um sei­nen Eigen­be­darf an Ener­gie Grund­um­satz zu decken, ver­zehrt der Kör­per näm­lich zu aller­erst sei­ne Koh­len­hy­drat­vor­rä­te. Die lagert der Kör­per in reich­lich Was­ser. Des­halb ver­liert, wer durch Nah­rungs­ent­zug abnimmt, schnell zwei Kilo. Alles nur Was­ser – lei­der kein Fett. Dann ver­speist der hun­gern­de Kör­per sei­ne Eiweiß-Vor­rä­te – sprich Mus­kel. Bringt zwar auch weni­ger Gewicht, kos­tet aber Kraft und Sub­stanz und führt schlimms­ten­falls zur Herz­schwä­che. Ehe der cle­ve­re Kör­per das abbaut, was der Fas­ten­künst­ler wirk­lich los­wer­den will – das Fett – wehrt er sich mit allen Tricks sei­ner jahr­mil­lio­nen lan­gen Erfah­rung.

Am Ende wer­den Dr. Hirsch­hau­sen und alle Fas­ten-Jün­ger wie­der rich­tig Hun­ger krie­gen. Und da Sie beim Inter­vall-Fas­ten zwar üben, wann sie essen, aber nicht was und wie viel, haben sie nichts über ihre Ernäh­rung gelernt.

Im Fit­ness­stu­dio kennt jeder die ein­zig ver­läss­li­che Metho­de sein Gewicht zu redu­zie­ren und es dann auch dau­er­haft unter Kon­trol­le zu hal­ten: Die Bilanz-Metho­de.
– Wer mehr isst, als er ver­braucht, nimmt zu.
– Wer mehr ver­braucht, als er zu sich nimmt, nimmt ab.

Und anstatt Mus­keln durch Fas­ten und Nichts­tun zu ver­lie­ren, bau­en klu­ge Abneh­mer Mus­keln auf, weil sie nur in ihnen die Fett­pols­ter von Bauch und Hüf­ten durch geziel­tes Trai­ning Gramm für Gramm ver­bren­nen kön­nen.

Den kom­plet­ten Bericht lesen Sie in der März­/A­pril-Aus­ga­be von shape UP, dem Maga­zin der Fit­ness­stu­di­os. Jetzt in Ihrem Stu­dio oder unter www.shapeup-magazin.de/einzelhefte-bestellen.html

Foto: Caf­tor, shut­ter­stock