Was es bringt, in den Sei­len zu hän­gen

Was es bringt, in den Seilen zu hängen / Foto: LightField Studios, shutterstockSeit das Schlag­wort vom „Func­tio­n­al Fit­ness“ in vie­len Stu­di­os zum täg­li­chen Sprach­ge­brauch zählt, fragt sich manche/r, was das Trai­ning mit dem Sei­len wohl brin­gen mag. Dabei sind Klas­si­ker wie der Becken­lift, der Berg­stei­ger oder der Unter­arm-Lie­ge­stütz längst zu Übun­gen für jeder­mann und jeder­frau gewor­den. Und zum Ein­stieg in die gan­ze Band­brei­te viel­fäl­ti­ger Übun­gen mit nahe­zu allen Schwie­rig­keits­gra­den. Ein Ganz­kör­per-Trai­ning at it’s best.

Schlin­gen-Trai­ning – einst von US Navy Seals erfun­den – ist vor allem des­halb so funk­tio­nell, weil der Trai­nie­ren­de sich an den Schlin­gen wie im All­tag im drei­di­men­sio­na­len Raum bewegt. An den klas­si­schen Kraft­ge­rä­ten gibt dage­gen das Gerät die Bewe­gung vor.

Durch die Insta­bi­li­tät des Kör­pers wer­den nicht nur Kraft und Koor­di­na­ti­on geschult, son­dern auch die Rumpf­sta­bi­li­tät ver­bes­sert. Durch das Trai­ning der klei­nen tie­fer lie­gen­den Mus­keln erhöht sich die Grund­span­nung des Kör­pers, wird die Kör­per­hal­tung trai­niert und der Mensch weni­ger anfäl­lig für Ver­let­zun­gen.

Weil der Kör­per stän­dig ver­sucht, sei­ne Lage im Raum zu kon­trol­lie­ren und die Infor­ma­tio­nen sei­ner Pro­prio­re­zep­to­ren an das Gehirn wei­ter­lei­tet, trai­nie­ren die Übun­gen an den Schlin­gen auch das Zusam­men­spiel von Kopf und Kör­per.

Außer­dem wer­den an den Schlin­gen immer gan­ze Mus­kel­ket­ten trai­niert. Das Zusam­men­spiel der ein­zel­nen Mus­keln unter­ein­an­der ent­schei­det näm­lich dar­über, ob eine Bewe­gung öko­no­misch und damit effek­tiv und ener­gie­spa­rend aus­ge­führt wird. Davon pro­fi­tiert letzt­lich auch die Schu­lung der intra­mus­ku­lä­ren Koor­di­na­ti­on. Das ist die Fähig­keit des Kör­pers, mög­lichst vie­le Mus­kel­fa­sern inner­halb eines Mus­kels zu akti­vie­ren. Je bes­ser die­se intra­mus­ku­lä­re Koor­di­na­ti­on funk­tio­niert, des­to grö­ßer ist auch die Kraft­ent­wick­lung des Mus­kels.

Mitt­ler­wei­le hat sich das Schlin­gen­trai­ning sogar im Spit­zen­sport zur Leis­tungs­stei­ge­rung eta­bliert. „Nor­we­gi­sche Stu­di­en haben gezeigt, dass es dem her­kömm­li­chen Trai­ning funk­tio­nell sogar über­le­gen ist,“ berich­tet Fit­ness Öko­nom Mar­cel Doll, einer der größ­ten Exper­ten für das Schlin­gen­trai­ning, in shape UP, dem Maga­zin der Fit­ness-Stu­di­os. Die­se Effek­ti­vi­tät liegt einer­seits dar­an, dass bei die­ser Trai­nings­form auch die neu­ro­mus­ku­lä­re Ansteue­rung geschult, die Mus­keln nicht allein, son­dern immer in der kine­ti­schen Ket­te und die tief­lie­gen­de Mus­ku­la­tur immer mit­trai­niert wer­de.

Mehr über das Schlin­gen­trai­ning und Anlei­tun­gen zu drei klas­si­schen Übun­gen fin­den Sie in der Sep­tem­ber/Ok­to­ber-Aus­ga­be von shape UP, dem Maga­zin der Fit­ness-Stu­di­os. Jetzt in Ihrem Stu­dio oder unter www.shapeup-magazin.de/einzelhefte-bestellen.html

Foto: Light­Field Stu­di­os, shut­ter­stock