Fünfmal 1,5 Stunden unterrichtete Klaus Petzold, hauptberuflicher Trainer seit 1978 und Großmeister seit 2006, die Klassenstufe 9 der Rosenstadtschule, Thema: „Selbstverteidigung als Ergänzung des schulischen Sportangebotes“.
Die Rosenstadtschule Uetersen knüpft damit an die Jahrzehnte lange Kooperation mit dem PRISMA Gesundheits-Studio an: 90 Jungen und Mädchen sowie sieben Lehrer/innen der Rosenstadt-Schule waren nun wieder zu Gast im PRISMA.
Oft, wenn es um „schwierige“ Situationen und Konfliktbewältigung geht, arbeiten Pädagogen der RSS und Klaus Petzold, Inhaber und Trainer des PRISMA, Hand in Hand.
Schon 2008 legte Petzold ein komplettes Unterrichtskonzept vor, um gemeinsam mit Schülern, Eltern und Lehrern das Thema Selbstverteidigung/Eigenschutz zu behandeln. Allerdings war die Umsetzung noch nicht so dringend wie heute.
So kamen zwar immer wieder Arbeitsgruppen und Projekte zustande, allerdings nur für untere Klassenstufen. Diese, so Petzold, seien aber für das Thema „Konfliktbewältigung“ noch sehr jung.
So können zwar Kinder sich durchaus schon mit Techniken der Selbstverteidigung vertraut machen. Wichtig wird dann jedoch das verstandesmäßige Aufarbeiten im Jugendalter, also kurz vor dem Erwachsenwerden.
So legte Petzold jetzt ein Kurz-Konzept vor, das zumindest einen Einstieg in das Thema „Selbstverteidigung und Eigenschutz“ durch eigene geistige und körperliche Fitness ermöglicht.
So konnte Petzold in den verschiedenen Klassen verschiedene Wege beschreiten, die zeigten, welche Bandbreite an Veranlagungen die Schüler/innen hätten.
Jede Klasse war anders: Wenn diese Schüler/innen gemeinsam sich ihres Potentials bewusst würden, würden Selbstvertrauen und damit die Chancen für (berufliche/persönliche) Selbstverwirklichung noch weiter wachsen.
Wichtig: Gemeinsames Trainieren öffnet die Wahrnehmung für die Fähigkeiten anderer.
Auch Akzeptanz muss trainiert werden. Was für das Gehirn gilt (Schwarm-Intelligenz), kann auch im Bereich körperlicher Fähigkeiten zu Gemeinsamkeit statt Konkurrenz (Schwarm-Fitness) führen.
Das Thema „Konfliktbewältigung ohne Gewalt“ konnte aus zeitlichen Gründen nur angerissen werden: Dass zu einer ausgeglichenen, kompensationsfähigen Persönlichkeit regelmäßiges Training (wie tägliches Essen, Trinken, Zähneputzen) gehört, sei in der Gesellschaft noch nicht so ganz angekommen.
Daran gilt es, so Petzold, weiterhin zu arbeiten. Er werde weiter versuchen, einige Pädagogen für diese Art des „Vorlebens“ zu begeistern. Aber die Vorstellung von täglichem Training ist für viele noch zu unbequem. Die Belohnung durch ein weitgehend eigenbestimmtes und von vielen körperlichen (und geistigen) Schwächen freies Leben ist vielen Menschen noch nicht so richtig klar.
Aber allein die Aktivität und teilweise sogar Begeisterung der Schüler/innen hat Petzold wieder einmal motiviert, an diesem Thema dran zu bleiben.